Noch sind die Wiesen auch im Hochsauerland leuchtend grün und nicht weiß. Doch im Skiliftkarussell Winterberg laufen die Schneekanonen. Am Wochenende sollen Wintersportler in die Saison starten können.
Mini-LiftbetriebWinterberg startet am Freitag in die Wintersportsaison
Das Skiliftkarussell in Winterberg will am Freitag mit den ersten beiden beschneiten Abfahrten in die Saison starten. Die beiden Pisten seien mithilfe der Schneekanonen so gut präpariert, dass der Liftbetrieb losgehen könne, teilte das Skigebiet am Mittwoch mit.
Auch der Rodellift an der Ruhrquelle soll am Samstag zum ersten Mal laufen. „Ein richtiger Saisonstart ist das noch nicht, aber ein kleines, erstes Angebot für diejenigen, die es kaum abwarten können, endlich wieder auf Skiern oder Snowboard zu stehen“, sagte der Geschäftsführer des Skiliftkarussells, Christoph Klante. Bis zum wichtigen Weihnachtsgeschäft sollen dann möglichst viele der insgesamt 26 Lifte laufen.
Wintereinbruch könnte für mehr Pisten sorgen
Dazu werden aber noch einige kalte Nächte benötigt, damit die Schneekanonen arbeiten können. „Einige Wettermodelle deuten einen Kälteeinbruch für die kommende Woche an. Wenn das so eintrifft, könnten zum dritten Adventswochenende weitere Pisten hinzukommen“, teilte Klante mit. Zum Skiliftkarussell in Winterberg gehören 34 beschneite Abfahrten mit 27,5 Kilometern Länge. Es ist das größte Skigebiet im Sauerland. Mit der Nähe zum Ruhrgebiet und anderen großen NRW-Städten wollen die Tourismus-Verantwortlichen in diesem Jahr besonders punkten.
Angesichts hoher Preise und einer knappen Familienkasse könnten manche statt einer Fernreise eine kleine Auszeit in der Heimat machen, sagte Julian Pape, Projektleiter der Wintersportarena Sauerland. „Stichwort Naherholung mit kurzer Anreise.“ Die hohen Preise vor allem für Energie treiben allerdings auch die Verantwortlichen in Winterberg um. Maßnahmen wie auf der Zugspitze in Bayern, wo Lifte außerhalb der Stoßzeiten langsamer fahren und Sessellift-Sitze unbeheizt bleiben sollen, sind in Winterberg trotzdem nicht geplant. Das Einsparpotenzial durch solche Maßnahmen werde meist völlig überschätzt, sagte Sprecherin Susanne Schulten.
Beschneiung für 80 Prozent des Stromverbrauchs verantwortlich
Viel relevanter sei ein sorgsamer Umgang mit dem technisch erzeugten Schnee. Mit gut 80 Prozent mache die Beschneiung den größten Teil des Stromverbrauchs im Skigebiet aus, der Rest entfalle vor allem auf den Liftbetrieb. Elf moderne Pistenraupen seien inzwischen im Skiliftkarussell im Einsatz. Sie sorgten GPS-gesteuert dafür, dass an jeder Stelle der Piste nur genau so viel technisch erzeugter Schnee liegt, wie zum Skifahren nötig ist, erklärte Schulten. Das spare etwa 10 Prozent Energie bei der Schnee-Erzeugung ein.
Die gestiegenen Strompreise seien für viele Liftbetreiber aber auch ein zusätzlicher Anreiz, möglichst schnell genügend Schnee zu produzieren. Viele Betreiber hätten noch Strom-Verträge zu den günstigen alten Konditionen, die bis Jahresende laufen. Im neuen Jahr werde die Schnee-Erzeugung für sie deutlich teurer.