Zum Start der Darts-WM in LondonSo verrückt feiern die Fans im Ally Pally
London – Chips, Bier, Fachsimpeleien: Das alles gehört nicht nur zum gemeinsamen Fußballvergnügen, sondern auch zur Darts-WM. Seit diesem Freitag läuft der knapp dreiwöchige Pfeile-Marathon und wird auch in Deutschland Millionen Fans an die Bildschirme ziehen. Die Deutsche Presse-Agentur erklärt die Trend-Sportart zum Turnierstart mit einem ABC:
A wie Alexandra Palace: Name der Halle im Londoner Norden. Bis zu 3000 Zuschauer finden Platz in dem Darts-Palast, der auch „Ally Pally“ genannt wird.
B wie Bulls Eye: Der kleine rote Kreis in der Mitte der Scheibe. Trifft ein Spieler dieses Feld, bekommt er 50 Punkte. Umrahmt wird das Bulls Eye vom Single Bull (grün, 25 Punkte).
C wie Chase the Sun: Der Song, der im „Ally Pally“ rauf und runter gespielt und von den Fans leidenschaftlich mitgegrölt wird. Die italienische Band Planet Funk veröffentlichte den Hit im Jahr 2000.
D wie Double out: Die Spieler können einen Satz oder ein Leg - also ein einzelnes Spiel - nur mit einem Treffer in ein Doppel-Feld beenden.
E wie Exhibition: Ein Einlagematch, das neben der Profitour absolviert wird. Vereine oder Kneipen können die Stars für eine Exhibition buchen. Der abgetretene Rekord-Weltmeister Phil Taylor tritt nur noch in Exhibitions an.
F wie Finish: Eine Restpunktzahl, die mit einer Aufnahme (drei Pfeile) ausgemacht werden kann. Das höchste Finish im Darts-Sport ist 170 (Triple-20, Triple-20, Bulls Eye).
G wie Gerwyn Price: Der frühere Rugby-Spieler aus Wales gehört mittlerweile zur Darts-Weltelite. Mit seinen provokanten Posen und dem lautstarken Jubel polarisiert der „Iceman“.
H wie High Finish: Darunter versteht man ein Finish von über 100 Punkten, das mit maximal drei Darts ausgemacht werden kann.
I wie International: Zwar wird der Sport von den Briten dominiert, doch mischen immer mehr andere Länder oben mit. Der Niederländer Michael van Gerwen ist seit knapp sechs Jahren die Nummer eins.
J wie Jahreswechsel: Das größte Event der Darts-Szene steigt traditionell um den Jahreswechsel. An Neujahr wird so auch schon der Weltmeister des neuen Jahres gekürt.
K wie Kostümierung: Für die Fans im Alexandra Palace ist neben dem Konsum von Unmengen an Bier vor allem eines üblich: die Verkleidung. Ex-Fußballer Steffen Freund präsentierte sich 2014 als Teletubby.
L wie Leg: Um einen Set zu gewinnen, muss man drei Legs für sich entscheiden. Wer zuerst 501 Punkte auf null stellt, gewinnt ein Leg.
M wie Max Hopp: Der 23 Jahre alte Idsteiner ist der beste deutsche Spieler und 2020 schon bei seiner siebten WM dabei.
N wie No score: Wenn ein Spieler mehr Punkte wirft, als er noch benötigt, fällt er auf die Punktzahl vor seiner Aufnahme zurück.
O wie Onehundredandeighty (180): Die beste Aufnahme, die einem Spieler gelingen kann: drei Treffer in das Triple-20-Feld.
P wie Perfektes Spiel: Um 501 Punkte auszumachen, werden mindestens neun Pfeile benötigt. Der Neun-Darter gilt als „das perfekte Spiel“. Es gibt 71 verschiedene Kombinationen, um von 501 auf 0 zu kommen. Dabei gilt in der Regel: achtmal ein Triple- und zum Auswerfen ein Doppel-Feld.
Q wie Qualifikation: Neben der Weltrangliste gibt es viele weitere Chancen zur Qualifikation. Die beiden Frauen-Plätze werden über ein britisches und ein internationales Turnier vergeben.
R wie Robin Hood: Die Bezeichnung für einen Pfeil, der nicht in der Scheibe, sondern in einem anderen, schon in der Scheibe steckenden Pfeil landet.
S wie Set: Der Gewinn eines Satzes. Bei der WM müssen drei Legs gewonnen werden, um einen Set für sich zu entscheiden.
T wie „The Power“: Spitzname von Phil Taylor, erfolgreichster Spieler der Darts-Historie. Der 59-jährige Engländer hat 16 WM-Titel gewonnen und ist nach der WM im Januar 2018 abgetreten.
U wie Underground: Wichtigstes Transportmittel für Fans. Weil die Sessions oft bis Mitternacht dauern und die Arena weit außerhalb des Stadtzentrums liegt, müssen Anhänger nachts allerdings statt mit der U-Bahn häufig per Taxi nach Hause fahren.
V wie Van Gerwen: Michael van Gerwen ist derzeit der herausragende Spieler. Der Niederländer dominiert seit Jahren die Szene und will in London seinen vierten Titel.
W wie West Hall: Die Halle im Alexandra Palace, in der das Turnier stattfindet. Ein Umzug in die deutlich größere Great Hall fand auch in diesem Jahr nicht statt.
X wie X-beliebig: Darts gilt als Sport für Jedermann. Drei Pfeile und eine Scheibe - mehr braucht es nicht. In den vergangenen Jahren begannen immer mehr Hobbyspieler mit der Trend-Sportart.
Y wie Youngster: Obwohl einige Top-Spieler weit über 40 sind, haben auch Youngster eine Chance. In diesem Jahr ist der 17 Jahre junge Ire Keane Barry dabei.
Z wie Zahlen: Neben dem Umgang mit Pfeilen müssen die Profis vor allem den Umgang mit Zahlen beherrschen. Das schnelle Rechnen ist Voraussetzung beim Auswerfen von 501 Punkten. (dpa)