AboAbonnieren

Tag der offenen TürMusikschule Wipperfürth lädt Kinder zum Musizieren ein

Lesezeit 3 Minuten
Paulina aus Wipperfürth mit einer Querflöte

Flötenlehrerin Heike Gorny (r.) übt mit den jungen Besucherinnen und Besuchern

Beim Tag der offenen Tür in der Musikschule Wipperfürth konnten Kinder Instrumente kennenlernen – der Andrang war groß.

„Der Hip-Hop-Beat muss in 37 Minuten fertig sein“, erklärt Fabian Berghofer dem siebenjährigen Jonathan Heller. Die Challenge hat sich der Musiklehrer selbst gestellt, um beim Tag der offenen Tür der Musikschule Wipperfürth einen Einblick in die Nutzung digitaler Medien zu bieten. Mit freundlichem Blick sitzt er an einem kleinen Keyboard vor einem Laptop. Auf einem großen Bildschirm daneben sind die laufenden Tonspuren und die ablaufende Zeit zu sehen.

Digitaler Fortschritt hat die Musikschulen längst erreicht

Jonathan folgt der Einladung des Musikers und tritt vor ein Mikrofon. „Auf der Mauer, auf der Lauer, sitzt ne kleine Wanze“, singt er ein, Berghofer nimmt auf. Die Stimme des Kindes will er passend auf den Beat bauen. „Die Musikschule muss sich natürlich den Zeiten anpassen“, findet der Lehrer, „alles wird digitaler und wir wollen die Medien, die es gibt, gewinnbringend für uns einsetzen.“

Daher suche er immer nach musikalische Spielarten, die digital umgesetzt werden können. „Viele Kinder experimentieren mit dem iPad und können schon einigermaßen damit umgehen“, so Berghofer. Das wolle er im Musikunterricht aufnehmen und darauf aufbauen.

„Der Große möchte Schlagzeug lernen“, erzählt Jonathans Mutter, „jetzt ist er groß genug, um eins haben zu dürfen und dann soll er hier mal rein schnuppern.“ Bisher habe ihr Sohn Blockflöte gespielt, um ein bisschen mit der Notenlehre vertraut zu werden. „Und so ganz uneigennützig sind wir auch nicht hier“, erklärt Luisa Heller, „ich möchte gern Cello lernen“.

Kleine und große Gäste durften sich an den Instrumenten ausprobieren

Im sogenannten Instrumentenparcours können die Besucherinnen und Besucher in den verschiedenen Räumen der Hauptschule in Wipperfürth Instrumente ausprobieren und mit den Lehrenden ins Gespräch kommen. „Musik ist meine Leidenschaft“, betont Michael Tschernysch, „ich schreibe und komponiere auch selbst“.

Der studierte Musiklehrer unterrichte seit zwei Jahren in Wipperfürth, blickt aber auf eine lange Lehrzeit zurück. Jahrelang habe er in verschiedenen Orchestern gespielt. Jetzt gebe er sein Wissen über Klarinette und Saxophon weiter. „Ich spiele auch ein irisches Instrument“, erzählt Tschernysch, „die Tin Whistle“. Auch die kleine Flöte liegt zum Ausprobieren bereit.

Immer wieder strömen kleine Menschengruppen in den Raum und wieder raus. „Die Omas probieren, die Eltern probieren, Sie sehen ja, was hier los ist“ , sagt Heike Gorny. Auch bei der Querflötenlehrerin ist der Andrang groß. „Ich lege Wert darauf, dass die Leute, die kommen, auch ihre Freude daran haben und eigenständig spielen können“, sagt sie. „Auch viele Erwachsene gehen in die Räume und haben keine Vorbehalte, Instrumente auszuprobieren“, bestätigt Musikschulleiter Thomas Fahlenbock, „das ist eine ganz zentrale Sache“.

Instrumentenparcours und Bühnenprogramm beim Tag der offenen Tür

„Im Instrumentenparcours scheint richtig was los zu sein“, kommentiert Thomas Fahlenbock, „sehr schönes Gewusel. So wie es sein soll, an so einem Tag.“ Daneben präsentiert sich die Musikschule in allen Facetten. In der renovierten Aula läuft ein vielseitiges Bühnenprogramm mit Youngsterbands und Erwachsenen-Ensembles. Eine neue Beleuchtung und Tonanlage kommt geplanten Konzerten zu gute.

„Unsere Band Mondaynight Music Club ist vor ungefähr zehn Jahren entstanden“, erzählt Sänger Olaf Kirsch vor dem Soundcheck, „auch am Tag der offenen Tür.“ Damals gab es eine Projektgruppe für Erwachsene, die eine Band gründen wollen. „Von da aus sind wir quasi gestartet“, erinnert sich Kirsch. Jetzt freue er sich auf den Auftritt, um die Stücke zu präsentieren. „Auch wenn wir nervös sind“, fügt er hinzu und lacht.

Während des Soundchecks werden noch organisatorische Dinge geklärt. „Es sind so viele Leute da, dass wir noch einen weiteren Parkplatz aufmachen müssen“, erklärt Jürgen Guhra, Vorsitzender des Fördervereins der Musikschule. Der Verein finanziert vor allem den Unterricht in den verschiedenen Ensembles.