Die Wohnungen sollen zwischen 78 und 105 Quadratmeter groß und rollstuhlgerecht sein.
In zentraler LageInvestor will in Wipperfürth zwölf Mietwohnungen bauen
Das Grundstück zwischen der Louise-Schröder-Straße, dem alten evangelischen Friedhof und dem Oberdeck des Edeka-Parkhauses lag jahrelang brach, nun soll es bebaut werden. Ein privater Investor möchte dort zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt zwölf Mietwohnungen errichten. Im Stadtentwicklungsausschuss stellte Planer Jörg Speer das Vorhaben vor. Die Wohnungen sollen zwischen 78 und 105 Quadratmeter groß und rollstuhlgerecht sein.
Zudem verhandele man mit dem Oberbergischen Kreis über mögliche Zuschüsse für sozialen Wohnungsbau. Falls man sich einige, könnte ein Teil der Wohnungen als Sozialwohnungen ausgewiesen werden - allerdings als Sozialwohnungen der Klasse B. „Wir müssen noch prüfen, ob das funktioniert“, so Speer. Sozialwohnungen der Klasse B dürfen an Personen vergeben werden, die bis zu 40 Prozent mehr verdienen als es bei einer „klassischen“ Sozialwohnung der Klasse A erlaubt ist.
Diskussionen um Sozialwohnungen
Um das Projekt zu realisieren, muss zunächst der Bebauungsplan geändert werden. Der Eigentümer hatte für das Grundstücks an der Louise-Schröder-Straße 2006 schon einmal ein Bauvorhaben vorgestellt, damals waren allerdings nur vier Wohnungen vorgesehen. Das Bauleitplanverfahren wurde damals zwar eingeleitet, aber nie abgeschlossen. Für Diskussionen sorgte die Frage der Parkplätze. Laut Speer sind 14 Stellplätze vorgesehen, die Zufahrt soll über das Grundstück Louise-Schröder-Straße 5 erfolgen.
„14 Stellplätze sind zu wenig“, kritisierte Christoph Goller (Bündnis 90/Grüne), und auch die Verwaltung hatte Bedenken. Die SPD forderte, die angedachten Sozialwohnungen vertraglich festzuschreiben, vorausgesetzt, die Verhandlungen mit dem Kreis enden positiv. „Der Investor hat über 15 Jahre hinweg einen B-Plan nicht weiter verfolgt, dann beantragt er, von vier auf 14 Wohnungen – sprich, um das 3,5-Fache mehr – zu verdichten“, so SPD-Fraktionschef Mederlet. Alle würden von sozialem Wohnungsbau sprechen, das müsse die Politik dann auch einfordern.
„Sozialwohnungen kann ich heute noch nicht zusagen“, sagte Planer Jörg Speer. Nach langem Hin und Her beschloss der Ausschuss mit der Mehrheit der Stimmen von CDU und Grünen, auf eine Festschreibung von Sozialwohnungen zu verzichten. SPD und UWG votierten dagegen. Die Diskussion darum hat sich nun wohl erledigt. „Zur Zeit sind keine Sozialwohnungen geplant“, sagte Jörg Speer am Freitag auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Räumung des Baufelds solle noch dieses Jahr beginnen, denn die Zinsen würden steigen. (sc)