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Neue GrauwackeStadt Wipperfürth schleift Stolperkanten am Marktplatz ab

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mitarbeiter der Firma G.W.D. verfugt die Grauwackesteine auf dem Marktplatz neu.

Ein Arbeiter verfugt die Steine an einer der Abflussrinnen auf dem Wipperfürther Marktplatz nach.

Die geplante Nacharbeit an Wipperfürths Marktplatz kostet 20.000 Euro – und die Gewährleistung geht dadurch verloren.

Die Entwässerungsrinnen auf dem 2020 mit Grauwacke neu gepflasterten Marktplatz werden nachbearbeitet, das hat der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.

Rinnen sind Stolperfallen – und nicht barrierefrei

Die Rinnen hatten immer wieder Anlass zu Kritik gegeben, weil dort Menschen gestolpert und auch gestürzt sind. Nicht nur der Inklusionsbeirat forderte eine Beseitigung der Höhenunterschiede an den Rinnen und den Pflasterbänden auf dem Platz.

Der Marktplatz ist barrierefrei gestaltet, doch die Kanten dürfen bis zu drei Zentimeter hoch sein, um dieses Kriterium laut Norm noch zu erfüllen. Die Verwaltung hatte mehrere Methoden prüfen lassen, um diese Kanten zu entschärfen und die Stolpergefahr zu reduzieren.

Sperrung des Marktplatzes für Nachbesserungen notwendig

So wurden die Steine mit einer Handkreissäge, mit einem Winkelschleifer und einer Schruppscheibe bearbeitet. Sowohl bei der Bearbeitung mit der Säge als auch mit der Trennscheibe kam es dabei zu unkontrolliertem Abplatzen und Beschädigungen der Steine. Nur bei der Schruppschreibe habe es ein akzeptables Ergebnis gegeben, berichtet die Verwaltung. In allen Fällen sei eine Bearbeitung von Hand erforderlich.

Die mit dem Test beauftragte Fachfirma geht davon aus, dass die Bearbeitung der entsprechenden Kanten rund 14 Tage in Anspruch nehmen und es dabei zu einer starken Staubbelastung kommen wird. Um Schäden an Fahrzeugen zu vermeiden, soll der Marktplatz während der Arbeiten komplett für den Verkehr gesperrt werden.

Gewährleistung geht durch Bearbeitung der Kanten verloren

Die Verwaltung wies auch darauf hin, dass durch die Bearbeitung, die eine bauliche Veränderung darstelle, auch die Gewährleistungsansprüche an das Tiefbauunternehmen, das den Marktplatz mit der indischen Grauwacke gepflastert hatte, verloren gingen.

Die Verjährung der Gewährleistung würde regulär im April 2024 enden. Nach einer ersten Kalkulation werden die Kosten voraussichtlich rund 20.000 Euro betragen.

Heribert Berster von der CDU sagte, dass Wipperfürth einen schönen Marktplatz habe und die Rinnen auch sinnvoll seien, aber es würden viele Leute aufgrund der Kanten stolpern. Es spreche viel dafür, die Kanten zu entschärfen, der Verlust der Gewährleistung spreche dagegen. Nach der Abwägung der Vor- und Nachteile, spreche sich die CDU für die Beseitigung der Stolperkanten aus.

Lokalpolitik einstimmig für Abschleifung der Kanten

Auch die SPD halte nach Abwägung der Vor- und Nachteile eine Entschärfung für sinnvoll, auch wenn diese 20.000 Euro koste, so Bärbel Schröder.

Auch Grüne und FDP sprachen sich für die Beseitigung der Kanten aus. Stefan Hammer, Fachbereichsleiter Planen, Bauen und Umwelt, sagte, dass die Verwaltung im Großen und Ganzen mit dem Platz zufrieden sei.

Die Steine lägen gut, es gebe keine Verschiebungen und die Gewährleistung laufe im nächsten Jahr ab. Einstimmig votierte der Ausschuss dafür, die Kanten entschärfen zu lassen.