Alkohol in der Schwangerschaft
Schätzungen zufolge trinkt fast jede dritte Frau in Deutschland in der Schwangerschaft Alkohol. Bis zu 10 000 Neugeborene kommen pro Jahr mit FASD auf die Welt – also fünfmal so viele wie mit Down-Syndrom.
Das ungeborene Kind ist durch die Plazenta dem gleichen Alkoholpegel wie die Mutter ausgesetzt, wenn diese Alkohol trinkt. Die Leber des Kindes baut das Zellgift aber langsamer ab. Je nach Entwicklungsphase des Ungeborenen hat der Alkohol dann eine unterschiedlich schädigende Wirkung auf Organe oder das zentrale Nervensystem. Das erklärt auch, warum FASD in so vielen verschiedenen Ausprägungen vorkommt. Darüber hinaus ist Alkohol auch psychoaktiv wirksam und verändert seelische Abläufe.
Statistisch gesehen gibt es in jeder Schulklasse ein Kind mit FASD. Jedes vierte Pflegekind hat FASD. 90 Prozent der Betroffenen haben Probleme mit der psychischen Gesundheit.
Betroffene Familien können sich für Diagnostik, Therapie und Beratung an regionale Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) wenden, etwa an das SPZ des Kinderkrankenhauses Amsterdamer Straße. Weitere Informationen gibt es beim Fachzentrum für Pflegekinder mit FASD in Köln. (lis)