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Humboldt-GrembergKinderschutzbund eröffnet Treffpunkt für Familien

Lesezeit 3 Minuten

Maria Schweizer-May (l.), Lars Hüttler und Christina Frenken (r.) zeigen Claudia Greven-Thürmer die neuen Räume in Humboldt-Gremberg.

Köln – Wer Kinder bestmöglich schützen will, muss sie und ihre Eltern erst einmal treffen. In einem Stadtteil wie Humboldt-Gremberg gibt es dafür kaum geeignete Orte. Deshalb eröffnet der Kinderschutzbund mit dem Raum³ einen neuen Treffpunkt in der Gremberger Straße. „Die meisten Träger haben sich aus dem Stadtteil eher zurückgezogen“, sagt Kinderschutzbund-Chef Lars Hüttler bei der Begehung der neuen Räume. Oft werde auf die vielfältigen Angebote im benachbarten Kalk verwiesen. „Das ist aber für viele Familien schon zu weit weg.“

Das hoch drei im Namen steht für Begegnung, Bildung und Beratung. Dafür stehen fast 200 Quadratmeter zur Verfügung: vorne ein offenes Ladenlokal mit Sitzecke, in dem bereits die Kinderwillkommenstüten für Veedels-Neuankömmlinge bereitstehen, im hinteren Bereich Büroräume und ein Gruppenraum, wo Seniorengymnastik und Kindertanzen stattfindet. Im ersten Stock gibt es zwei Zimmer für Beratungsgespräche. Eine Wiese im Hof soll mit einer benachbarten Grundschule zum „Veedelsgarten“ umgestaltet werden.

Junge Eltern brauchen Austausch

Christina Frenken ist die Veedelslotsin des Stadtteils. Sie kennt die Probleme der Menschen im Viertel bereits aus dem Elterncafé in Kalk. „Vielen fehlen einfach soziale Kontakte. Das hat sich in der Corona-Pandemie nochmal verschlimmert“, sagt sie. Dabei sei gerade für junge Mütter, die viel Zeit alleine Zuhause mit ihren Kindern verbringen, der Austausch über Ernährung und Erziehung wichtig. „Ganz oft heißt es: Wie ist das bei dir? Ist das normal?“, erzählt auch Maria Schweizer-May vom Kinderschutzbund. Sie leitet das Angebot der Frühen Hilfen in Kalk.

Raum³ in Humboldt-Gremberg steht aber nicht nur Eltern, sondern allen Bewohnerinnen und Bewohnern des Veedels als Treffpunkt offen. „Wir freuen uns über Vereine und Nachbarschaftsinitiativen, die unsere Räume für Bildungs- und Kulturtreffen nutzen“, sagt Schweizer-May.

So können Sie helfen

wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird

Mit unserer Aktion „wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird“ bitten wir um Spenden für Projekte, die Kinder und Jugendliche wieder in eine Gemeinschaft aufnehmen, in der ihre Sorgen ernst genommen werden.

Bislang sind 1.328.993,90 Euro (Stand: 27.09.2022) eingegangen.Die Spendenkonten lauten:„wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25

Mehr Informationen und Möglichkeiten zum Spenden unter www.wirhelfen-koeln.de.

Hüttler vom Kinderschutzbund nennt das: einen Raum für „konsumfreie Begegnung“. Er meint einen Ort, an dem es warm und trocken ist, und man nicht zwingend etwas kaufen muss. Sozialarbeiter beklagen seit Jahren, dass es solche in Köln kaum noch gibt.

Langfristige Föderung gewünscht

SPD-Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer wünscht sich einen Raum³ für jeden Stadtteil. „Wie brauchen nicht nur große Bürgerzentren, sondern auch kleine Anlaufstellen in den Quartieren.“ Ein neues städtisches Förderprogramm macht es Trägern einfacher, diese zu schaffen.

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Ein großzügiger Spender hat die Ausstattung der Räume in Humboldt-Gremberg finanziert. Nun hofft Hüttler, dass die Stadt auch eine dauerhafte Finanzierung gewährleistet, damit sich der Kinderschutzbund „nicht von Jahr zu Jahr hangeln muss“.