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KinderschutzNeues Zartbitter-Präventionstheater tourt durch Köln

Lesezeit 3 Minuten
Zwei als Agenten verkleidete Schauspieler mit goldenem Helm betrachten durch eine Lupe eine Weingummi-Tüte.

Szene aus dem neuen Präventionstheater „Kinderrechte Superkräfte“ von Zartbitter Köln

„Kinderrechte Superkräfte“ heißt das neue Präventionstheaterstück, das Zartbitter Köln für Kinder im Grundschulalter konzipiert hat und das über die persönlichen Rechte von Kindern und Jugendlichen aufklärt.

Rechte und Gesetze sind meist eine recht trockene Angelegenheit – gerade wenn es darum geht, sie Kindern schmackhaft zu machen. Dass Kinderrechte, wie das Recht auf Bildung und Beteiligung, Gesundheit und Freizeit, hierzulande schon im 31. Jahr bestehen, dürfte für viele keine „Unbekannte“ mehr sein.

Mit den persönlichen Rechten der Jugend dagegen, kennen sich weitaus weniger junge wie ältere Menschen aus – wie etwa dem Recht respektvoll behandelt zu werden, sich wohlzufühlen, dem Recht am eigenen Bild, auf Schutz vor sexueller Belästigung oder auf Beschwerde und Beratung im Notfall, auch ohne Zustimmung der Eltern.

Zwei Schauspieler sitzen auf roten Kisten und machen Flugbewegungen.

Eine Reise durchs All

Abhilfe schaffen soll das neue „Zartbitter“-Theaterstück „Kinderrechte Superkräfte“, das am Montag vor 200 Gästen Premiere im Bürgerzentrum Ehrenfeld feierte. Es informiert Kinder im Grundschulalter bis zur 6. Jahrgangsstufe – und deren erwachsenen Begleitpersonen – auf sehr untrockene, nämlich mitreißend-lebensfrohe und charmant-humorvolle Art und Weise, über ihre persönlichen Rechte.

Zartbitter-Präventionstheater: Spielerisch gegen Gewalt

Und es vermittelt unumwunden und unmissverständlich, dass Erwachsene Verantwortung für den Schutz der Kinder tragen. Nicht zuletzt leistet das Theaterstück der Kölner Fachberatungsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen mit alldem einen wichtigen Beitrag zur Prävention sexueller und emotionaler Gewalt.

Die kindgerechte Inszenierung nimmt das Publikum mit auf eine Reise durchs Weltall zur Erde – vorbei an Licht- und Schattenplaneten. Dabei begleitet es die Agentin Ellie (Anne K. Müller) und den Agenten Alfonso (Massimo Tuveri) auf der Suche nach dem verschwundenen Wohlfühllicht. Das zeigte den Bewohnerinnen und Bewohnern des Planten „Fühlofein“ bis dato allmorgendlich an, ob sie sich wohlfühlen – weil ihre persönlichen Rechte geachtet werden.

Kinder entwickeln Superkräfte, wenn sie sich solidarisch zeigen und und beherzt auf grenzüberschreitendes Verhalten aufmerksam machen
Ursula Enders, Leiterin ZartbitterKöln

Immer wieder kommt es auf der Reise zu Szenen, in denen Kinder schlecht behandelt, belästigt und bedroht werden – am Ende aber stets Hilfe erhalten. Was zeigt: „Kinder entwickeln Superkräfte, wenn sie sich solidarisch zeigen und und beherzt auf grenzüberschreitendes Verhalten aufmerksam machen“, resümiert Zartbitter-Leiterin Ursula Enders die Moral des Stücks.

Das Team von Zartbitter Köln steht auf der Bühne mit Kindern der Domsingschule Köln, die die Songs für das Theaterstück eingesungen haben.

Premiere des Zartbitter-Präventionstheaters im Bürgerhaus Ehrenfeld mit Kindern der Domsingschule, die Songs für das Stück eingesungen haben.

„Unser Theaterstück vermittelt darüber hinaus, dass nicht nur die großen Katastrophen der Planeten und die Rechte der Erwachsenen wichtig sind, sondern auch die persönlichen Rechte von Mädchen und Jungen“, ergänzt ihr Stellvertreter Philipp Büschel.

Zartbitter-Theater hat 1,5 Millionen Kölner Kinder erreicht

„Kinderrechte Superkräfte“ ist das siebte Präventionstheaterstück, mit dem das Team der Kölner Fachberatungsstelle seit 1996 durch die Region tourt, um bislang rund 1,5 Millionen Kindern an Kitas, Schulen, in Vereinen und anderen Institutionen spielerisch und lebensfroh Regeln für einen grenzachtenden Umgang miteinander nahezubringen, ihre Widerstandskraft gegen sexuelle Grenzverletzungen zu stärken und ihnen aufzuzeigen, wie man sich Hilfe holen kann – und soll.

Die Theater-Tournée startet am 25. Januar. Interessierte Schulen, Kitas oder Einrichtungen der Jugendhilfe können eine Buchungsanfrage per E-Mail stellen. Begleitmaterial und weitere Informationen gibt es online.