Für das Präventionsprojekt an Kölner Grundschulen fehlt das Geld - Sponsoren werden gesucht.
Kinderschutzbund KölnGewaltschutzprojekt steht vor dem Aus

Die pädagogischen Fachkräfte des Kölner Kinderschutzbunds Britta Niessen und Yamam Najim sind verantwortlich für das Anti-Gewalt-Projekt „Bärt und Bärta“
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„Stark sein. Für sich. Für andere. Gegen Gewalt“ – neben dieser Botschaft bringen „Bärt und Bärta“ seit vier Jahren auch viel Herz und Haltung in Kölner Grundschulen. Mit den beiden Handpuppen hat der Kinderschutzbund Köln im Rahmen seines kostenlosen Gewaltpräventionsprojekts seit August 2021 knapp 900 Schülerinnen und Schüler spielerisch über die vielen Gesichter von Gewalt aufgeklärt, deren Selbstwertgefühl gesteigert und gemeinsam mit ihnen die Kinderrechte trainiert – um sie so vor Gewalt zu schützen.
Doch dem, auch von „wir helfen“ geförderten, bei Kindern, deren Eltern und Lehrkräften beliebten Programm, droht das Ende. Trotz enormer Nachfrage fehlt die langfristige Finanzierung. Denn das Projekt ist zu 100 Prozent spendenfinanziert – es gibt keinerlei öffentliche Gelder. Doch der Spendentopf ist erschöpft, da der Kinderschutzbund Köln sich daraus inzwischen auch in anderen Bereichen bedienen muss.

Lars Hüttler ist Geschäftsführer des Kölner Kinderschutzbunds
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Wir sind gezwungen, Spendengelder selbst für Angebote zu verwenden, die wir im Auftrag der Stadtverwaltung anbieten
„Aufgrund gestiegener Kosten wie erhöhter tariflicher Löhne und öffentlicher Gelder, die damit nicht Schritt halten, sind wir gezwungen, Spendengelder selbst für Angebote zu verwenden, die wir im Auftrag der Stadtverwaltung anbieten“, sagt Geschäftsführer Lars Hüttler. Rund 40.000 Euro fehlen, um das von den pädagogischen Fachkräften Britta Niessen und Yamam Najim geleitete Präventionsprojekt in diesem Jahr weiter anbieten zu können.
Kindeswohlgefährdungen um acht Prozent gestiegen
Dabei wäre das gerade in Zeiten steigender Gewalt unter Jugendlichen, vermehrter sexualisierter Gewalt und immer mehr psychisch erkrankter junger Menschen bitter vonnöten. Kinderschutz-Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die Kindeswohlgefährdungen durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 67.300 Fälle angestiegen ist.
Allein die Zahl der von psychischer Gewalt betroffenen Kindern und Jugendlichen nahm in den vergangenen Jahren um mehr als 50 Prozent zu. Wurden den deutschen Jugendämtern im Jahr 2012 noch 9.800 Fälle gemeldet, waren es in den vergangenen zwei Jahren schon jeweils weit mehr als 20.000.
Psychische Gewalt begegnet Kindern mehr - und in allen Lebensbereichen
Studien bestätigen, was die Mitarbeitenden des Kölner Kinderschutzbunds tagtäglich erleben: Dass die Folgen psychischer Gewalt genauso ernst zu nehmen sind, wie die Folgen körperlicher Misshandlung. Bedrohen, beleidigen, Bedürfnisse ignorieren – es gibt viele Facetten psychischer Gewalt, sie reicht von entmutigenden Sprüchen über fehlende Zuwendung bis hin zu chronischer Vernachlässigung. Und sie begegnet jungen Menschen – gewollt oder unbewusst – in allen Lebensbereichen: Zuhause, in der Schule, im Sportverein.
Vor diesem Hintergrund sind Angebote wie „Bärt und Bärta“ wichtiger und wertvoller denn je. „Immer mehr Grundschulen wünschen sich Bärt & Bärta als dauerhaften Partner für ihre Jahresplanung. Die intensive, längerfristige Betreuung durch unsere Mitarbeiterinnen ist für alle Beteiligten von unschätzbarem Wert. Es wäre wunderbar, wenn sich Unterstützerinnen und Unterstützer fänden, die dieses Angebot sichern könnten“, sagt Lars Hüttler. Interessierte wenden sich bitte per E-Mail an den Kinderschutzbund.

Auszug aus dem aktuellen wir helfen-Flyer
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So können Sie helfen
- Mit unserer Jahresaktion „wir helfen: dass Kinder wieder mutig in die Zukunft gehen“ bitten wir um Spenden für Projekte in Köln und der Region, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu einer guten Zukunftsperspektive verhelfen und die Kompetenzen, die sie dafür brauchen, fördern und stärken.
- Die Spendenkonten lauten: wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.
- Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55
- Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25
- Wünschen Sie eine Spendenbescheinigung, geben Sie bitte +S+ im Verwendungszweck an. Sollten sie regelmäßig spenden, ist auch eine jährliche Bescheinigung möglich. Bitte melden Sie sich hierzu per E-Mail bei uns. Soll Ihre Spende nicht veröffentlicht werden, notieren Sie +A+ im Verwendungszweck. Möchten Sie anonym bleiben und eine Spendenbescheinigung erhalten, kennzeichnen Sie dies mit +AS+. Bitte geben Sie immer ihre komplette Adresse an. Auch wenn Sie ein Zeitungsabonnement der „kstamedien“ beziehen, ist Ihre Adresse nicht automatisch hinterlegt.
- Kontakt: „wir helfen e.V.“, Amsterdamer Straße 192, 50735 Köln, Telefon: 0221-224-2789 (Allgemeines, Anträge), 0221-224-2130 (Redaktion) wirhelfen@kstamedien.de
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