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Nachbarschaft belebenSpielewerkstatt hat neuen Standort in Niehl

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Die Hüpfmatte kommt auf dem Spielplatz besonders gut an.

Köln-Niehl – Luca will eine Kiste bekleben. Emin sitzt neben ihm auf der Bank und baut aus Knetgummi einen grünen Roboter, der einem Frosch verdächtig ähnlich sieht. Ein blonder Junge im gelben T-Shirt steht ein bisschen entfernt vom Tisch und lugt neugierig rüber. „Willst du mitmachen? Setz dich doch einfach dazu“, ermutigt ihn Anja Modigell von der Kölner Spielewerkstatt. Der kulturpädagogische Verein packt eine Sommerferienwoche lang jeden Tag auf dem Spielplatz an der Duisburger Straße in Niehl ein riesiges Trampolin und Kisten mit Spielsachen aus.

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Anja Modigell (r.) bastelt mit Luca und Emin.

Das machen Vereinschef Christoph Horstkotte und sein Team regelmäßig an 20 Standorten in der ganzen Stadt. Am Niehler Spielplatz sind sie seit Anfang des Jahres mit finanzieller Unterstützung vom Verein „wir helfen“ vertreten, weil auffiel, dass es in der Gegend kaum Freizeitangebote gibt. Projektleiter Adrian Wirths hat selbst in der Gegend gewohnt, erzählt er. „Mir war schon länger aufgefallen, dass der Spielplatz oft verwaist ist.“

Das Spielemobil bringt auch die Eltern zusammen

Das Spielemobil lockt nun nicht nur neugierige Kinder an, sondern verbindet auch die Familien in der Nachbarschaft miteinander. Die Mütter kommen mit und unterhalten sich, während ihre Kinder mit Wirths und seinen Kolleginnen spielen, basteln oder Fangen spielen. Dabei finden die Angebote ganzjährig, also auch bei Schnee und Regen, draußen statt. „Wir wollen den Kindern zeigen, dass sie den Raum direkt vor ihrer Tür nutzen können“, sagt Horstkotte. Gewärmt wird sich dann mit Tee unter den dunkelblauen Pavillons, erzählt der Pädagoge.

So können Sie helfen

wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird

Mit unserer Aktion „wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird“ bitten wir um Spenden für Projekte, die Kinder und Jugendliche wieder in eine Gemeinschaft aufnehmen, in der ihre Sorgen ernst genommen werden.

Bislang sind 1.328.993,90 Euro (Stand: 27.09.2022) eingegangen.Die Spendenkonten lauten:„wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25

Mehr Informationen und Möglichkeiten zum Spenden unter www.wirhelfen-koeln.de.

Das Heißgetränk ist an einem Mittwochnachmittag im Juli natürlich nicht nötig. Wirths und Horstkotte ist aufgefallen, dass diesen Sommer deutlich weniger Kinder zu den Ferienaktionen kommen als in den letzten Jahren. „Wir vermuten, dass viele dieses Jahr nach zwei Corona-Sommern vielleicht doch mal wieder in den Urlaub oder zu den Familien ins Ausland fahren“, sagt Horstkotte. Mit weniger Kindern sei aber auch eine intensivere Beziehungsarbeit möglich, und die Pädagogen können sich besser um jeden und jede einzelne kümmern.

Gerade nach den langen Lockdowns hätten viele Kinder verlernt, sich in einer Gruppe zu bewegen. „Am Anfang kamen sie einzeln oder mit einem Freund und es war viel schwieriger als früher, sie als Gruppe zusammen zu bringen“, erzählt Wirths. Mittlerweile ist das aber gelungen. Und nun stehen die Kinder zusammen schon erwartungsvoll an der Straße, wenn er mit dem kleinen weißen Caddy gefüllt mit Spielsachen um die Ecke biegt.