Verantwortliche erklären, wie sich der Haushaltsentwurf der Stadt Köln konkret auf Kinderschutzprojekte auswirken könnte.
Als „wir helfen“, wie jedes Jahr im Frühjahr, im April dieses Jahres rund 20 Vertreterinnen und Vertreter der Kölner Wohlfahrtsverbände, der freien Kinder- und Jugendhilfe, der Verwaltung, Politik und Kirchen zum Runden Tisch einlud, um gemeinsam über aktuelle Problemlagen, Bedarfe, mögliche Lösungswege für Kinder und Jugendliche zu diskutieren, war die Lage schon sehr angespannt. So lautete das einhellige Credo der Beteiligten: „Es ist nicht kurz vor zwölf, es ist Viertel vor eins, das System kann den Kinderschutz kaum noch gewährleisten. Prävention oder frühzeitige Unterstützung bedeuten zunehmend eine enorme Herausforderung.“
Als Hauptursachen nannten die Beteiligten steigende Personal- und Energiekosten, einen massiven Personal- und Fachkräftemangel oder die zunehmende – inzwischen vermehrt auch sichtbare – Kinderarmut. Gleichzeitig vergrößerten die vielfältigen, vor allem aber psycho-sozialen Folgen von Pandemie, Krieg und sinkenden Reallöhnen den Bedarf an Hilfsangeboten für Kinder, Jugendliche und deren Familien erheblich.
Not-wenige Angebote statt Innovation
Statt Energie und Ressourcen in neue Hilfsangebote und Projekte investieren zu können, mit denen die Träger der Kinder- und Jugendhilfe den zusätzlichen Problemlagen begegnen könnten, hat damals schon die Sicherung eines im wahrsten Sinne des Wortes „Not-wendigen “ Angebots im Mittelpunkt beinahe aller Einrichtungen gestanden.
Nun bedrohen die geplanten Kürzungen im Haushaltsentwurf der Stadt sowie die faktischen Kürzungen für soziale Dienste auf Bundes- und Landesbene viele Angebote der Kinder- und Jugendhilfe in Köln und der Region. Hier veröffentlichen wir in den kommenden Wochen in loser Reihenfolge Statements von Vertreterinnen und Vertreter der von „wir helfen“ unterstützten Verbände, Vereine und Initiativen, wie konkret sich der Rotstift auf ihre Arbeit auswirken wird.
Kinderschutzbund Köln: „Mehr Kinder werden zu Hilfefällen“
Diakonie Köln: „Integration nächster Generationen droht, zu scheitern“
RheinFlanke: „Mädchenangebot in Porz steht vor dem Aus“