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Am eigenen Schreibtisch lernenIkea spendet Mobiliar für 100 Kinder und Jugendliche

Lesezeit 3 Minuten

Annette Ratsch (l.) und Tine Verfürth holen den neuen Schreibtisch für Ratschs Enkeltochter ab.

Köln – Den weißen Schreibtisch namens Micke gibt es im riesigen deckenhohen Regal mit der Nummer 33. Annette Ratsch und Tine Verfürth laden den braunen Karton zusammen ein, Ratschs zehnjährige Enkeltochter schiebt den Einkaufswagen. Weiter unten im Gang suchen sie noch den passenden Schreibtischstuhl aus.

Das neue Mobiliar für das Kinderzimmer der Zehnjährigen ist eine Spende des Möbelhauses. Im Rahmen der KStA-Initiative „Schule ist Zukunft“ hat die Ikea-Filiale am Butzweilerhof 100 Schreibtisch-Kombinationen an Kinder aus finanzschwachen Familien gespendet. „wir helfen“ hat die Gutscheine mithilfe von fünf Kölner Sozialträgern weitergegeben.

„Ein geeigneter Arbeitsplatz ist absolut notwendig zum Lernen“

Tine Verfürth vom Lino-Club in Lindweiler holt die Ware nach ihrem Feierabend mit ab, weil die Familie kein großes Auto besitzt. Die Sozialarbeiterin weiß, wie viele Kinder und Jugendliche nach fast zwei Jahren Pandemie immer noch keinen eigenen Schreibtisch haben. „Der Bedarf ist immer noch hoch“, sagt die Sozialarbeiterin. Es mangelt in vielen Wohnungen schlicht an Platz für Möbel, aber natürlich oft auch an den finanziellen Mitteln.

So können Sie helfen

wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird

Mit unserer Aktion „wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird“ bitten wir um Spenden für Projekte, die Kinder und Jugendliche wieder in eine Gemeinschaft aufnehmen, in der ihre Sorgen ernst genommen werden.

Bislang sind 1.328.993,90 Euro (Stand: 27.09.2022) eingegangen.Die Spendenkonten lauten:„wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25

Mehr Informationen und Möglichkeiten zum Spenden unter www.wirhelfen-koeln.de.

Mario Fontana, Marketingleiter in der Ikea-Zentrale in Ossendorf, kennt die Situation vieler Familien im Kölner Norden. „Jeder hat doch mitbekommen, wie schwierig das Homeschooling für die Familien war“, sagt er. „Und ein geeigneter Arbeitsplatz ist absolut notwendig zum Lernen.“ Deshalb habe das Möbelhaus die Aktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gerne unterstützt.

Homeschooling ohne Computer

Ratschs Enkeltochter, die nicht mit ihrem Namen in der Zeitung stehen möchte, würde den Schreibtisch am liebsten noch am gleichen Abend mit ihrem Vater aufbauen. Sie, ihr kleiner Bruder und ihre Eltern sind vor kurzem umgezogen, aus einer 48-Quadratmeter-Wohnung für vier Personen in Ehrenfeld nach Longerich in eine größere Wohnung. Allerdings sind sie nun auch einer mehr, die Familie hat vor zwei Tagen Zuwachs bekommen.

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„Als die Schule zu war, war meine Enkeltochter jeden Tag bei uns“, erzählt Ratsch. „Mein Mann hat ihr, so gut es ging, Schulunterricht gegeben, damit sie nicht hinterherhinkt.“ Einen Computer hat das Mädchen nicht, sie hat den Unterricht immer auf einem kleinen Tablet verfolgt, erzählt ihre Oma. Gerade sucht sie im Internet nach einem gebrauchten Gerät für das Mädchen.