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„wir helfen“-JahresbilanzAus der Einsamkeit befreit

Lesezeit 6 Minuten
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Mit Gitarre und Gesang die Isolation dutchbrechen: Musiktherapie beim Verein Auustismus Köln/Bonn

Scheidungen der Eltern, Mobbing in der Schule, häusliche Gewalt, Spielsucht im Internet, Armut oder eine psychische Erkrankung. Es gibt viele Möglichkeiten, warum Mädchen und Jungen unter Einsamkeit leiden. Und die wiederum macht Kinder und Jugendliche krank. Schlaflosigkeit und Depressionen können die Folge sein, so Experten.

Bambini-Liga des Vereins Körbe für Köln

Ein Jahr lang hat sich die Aktion „wir helfen“ um das Thema „Einsamkeit“ gekümmert. Ohne die Hilfe der Leserinnen und Leser des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wäre das freilich nicht möglich gewesen: Gut 1,76 Millionen Euro wurden in den vergangenen zwölf Monaten gespendet, die der Verein nun wieder an mehr als 140 Projekte und Initiativen in Köln und der Region vergeben hat. Die Bandbreite der geförderten Angebote ist groß und reicht von Prävention bis Therapie. Mit dabei sind Projekte, die Sport, Kultur, Schule, Beruf, Familie und Freizeit in den Mittelpunkt stellen. Auch Kinder mit Migrationshintergrund werden erneut unterstützt.

„wir helfen“ ist seit Jahren ein zuverlässiger Partner des Rom e.V., der in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert. Gefördert wird erneut das Projekt Amaro Kher des Rom e. V.. Der Kölner Flüchtlingsrat betreibt eine psychosoziale Beratung für Flüchtlingsfamilien mit Kindern und Jugendlichen. Die Stiftung Leuchtfeuer nimmt vor allem zugewanderte Familien in den Fokus und macht ihnen interkulturelle Angebote. Das Zentrum für Frühbehandlung und Frühförderung begleitet Familien, die isoliert am Kölnberg oder in Flüchtlingsunterkünften leben.

Spielplatz des Fördervereins krebskranker Kinder

Ebenso bildet die Kultur einen Schwerpunkt der Förderung: Das Projekt „Planet Kultur“ mit Leiterin Lisa Mehnert bringt seit Jahren Theaterprojekte mit benachteiligten Jugendlichen auf die Bühne, das Jugendhaus Treffer hat das Kulturangebot „All Together Now“ ausgetüftelt, um Kinder und Jugendliche aus der häuslichen Einsamkeit zu befreien. Das Forumtheater „Inszene“ in Ruppichterroth präsentiert ein Theaterstück zum Thema „Mobbing“, „Music For Everybody“ hat ein interkulturelles Musical-Projekt ausgearbeitet, in dem auch Jugendliche aus Familien mit Fluchterfahrung mitspielen.

„wir helfen“ versucht die Kinder aber auch in den Schulen zu erreichen. So werden wieder zahlreiche Schulfrühstücke – an den Schulen Riphahnstraße, Zehnthofstraße, Am Portzenacker und an der Horststraße – unterstützt, aber auch zahlreiche Anti-Gewalt-Trainings, die Mädchen und Jungen stark gegen Diskriminierungserfahrungen machen sollen.

Auch Kinder werden bei "Zurück in die Zukunft" betreut.

Sport wird in Gemeinschaft ausgeübt und ist ein wirksames Mittel gegen Ausgrenzung, Isolation und Einsamkeit. Das Kinder- und Jugendzentrum Meschenich hat das Programm „Aufsuchende Arbeit in Kombination mit bewegungsorientierten Angeboten“ aufgelegt, die Kinder und Jugendliche integrieren und stärken sollen – auch durch Fußball und Boxen.

Auch die „Rheinflanke“ wird wieder gefördert, die sich in Köln einen Namen durch ihre Straßenfußballliga gemacht hat. Finanzielle Hilfe gibt es für die Flüchtlingsarbeit des „Hope-Mobils“, für ein sportpädagogisches Angebot für Mädchen, für das Sportprojekt „Grembox“ und für das Natur- und Erlebnisprojekt gegen Einsamkeit an der Ursula-Kohr-Schule.

Der Verein „Wir für Pänz“ erhält Geld für ein Kletterangebot. Das Jugendwerk beugt mit dem Projekt „Schule XXL“ Schulmüdigkeit vor. Der Verein „Hennamond“ bildet im Rahmen des Projektes „Heroes“ Mediatoren aus, die in Schulen männlichen Jugendlichen demokratische Werte beibringen sollen.

Der Sozialdienst Katholischer Männer will wiederum mit einer speziellen Methode Kindern helfen, die unter einem Trauma leiden. Der Verein „Traube“ kümmert sich um die Kinder und Jugendlichen, die einen geliebten Menschen verloren haben. Schließlich gehört der Verein „Auf Achse“ zu den jahrelangen Partner von „wir helfen“. Das Team unterstützt Straßenkinder am Breslauer Platz. Mit dem neuen Projekt „Boot“ sollen junge Menschen bis zu ihrem 27. Lebensjahr unterstützt werden.

Noch mehr unterstützte Projekte

Neben vielen anderen Projekten die Kölner Klinikclowns, die Kinder in Krankenhäusern den Aufenthalt verschönern. Die Arbeiterwohlfahrt für das Projekt Lesementor, um die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen deutlich zu verbessern. Der Verein "Chancen geben" Gummersbach für das Programm „Talente fördern – Perspektiven schaffen“: Freizeit- und Bildungsmaßnahmen für sozial benachteiligte Jugendliche.

Hedwig Neven DuMont zu Besuch im Leseclub in Merkenich

Die Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft für den Umbau der heilpädagogischen Einrichtung St. Josefhaus für Jugendliche, die sich in einem Konflikt mit den Eltern befinden. Die Katholische Jugendagentur für ein soziale Kompetenztraining für die Klassen fünf und sechs in der städtischen Gesamtschule Köln-Mülheim. Die Jugendzentren Köln für das Projekt „Wie schön, jetzt kennen wir uns“, ein interkulturelles Angebot in Meschenich im Rahmen von Eltern-Kind-Spielzeiten sowie Veranstaltungen zum Thema Medienerziehung und für den Bauspielplatz Gremberg. Der Förderverein Paul-Maar-Schule, der in Kooperation mit dem Verein Fairstärken ein Sozialtraining für 40 sprachbehinderte Kinder anbietet und für weitere 30 Kinder zum Aufbau eines Wir-Gefühls. Der Kinderschutzbund Leverkusen zur Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter für das Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“. Der Verein "Inklusion", der das Theaterstück „Antikörper“ in der Jugendvollzugsanstalt Ossendorf aufgeführt hat. Der Verein "Kid-Smiling" für Fußball-Trainings für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche. Das Projekt "Kids", Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche von drei bis 18 Jahren aus Kölner Kinderheimen. Der Verein "Tatort – Straßen der Welt" für ein Schulranzenprojekt für benachteiligte Kinder. Das "Kölner Therapiezentrum" zur heilpädagogischen Behandlung von verhaltensauffälligen Mädchen und Jungen der Klassen eins bis vier aus sozial benachteiligten Stadtteilen. Der Verein "Eva" für das Patenschaftsprogramm „Balu und du“, das Grundschulkinder fördert. Der Verein "Körbe für Köln" für die Bambini-Liga Mülheim-Nord, in der 100 Kinder von vier bis sechs Jahren Basketball spielen. Die Diakonie Michaelshoven für eine Kinderintervention nach häuslicher Gewalt. Die Deutsche Sporthochschule für ein Programm für junge Krebspatienten aus der Kinderklinik an der Amsterdamer Straße. Der Sozialdienst Katholischer Frauen für künstlerische Workshops für Kinder und Jugendliche, die Zeugen von häuslicher Gewalt wurden. Der Verein "Fairstärken" für Intensivtrainings und soziales Lernen sowie altersspezifische Gruppenangebote. Der Verein "Zurück in die Zukunft" für das Projekt „Gemeinsam aktiv“, ein Angebot für Zuwandererfamilien und Familien in benachteiligten sozialen Lebenslagen.Der Verein Autismus Köln/Bonn für eine Freizeitförderung für Kinder und Jugendliche mit Autismus. Der Verein "Kindernöte" für das Projekt „Offene Herzen, damit Kinder ihre Einsamkeit durchbrechen“. Gruppenangebote für Eltern und Kinder in Köln-Chorweiler: Der Verein "Familiensache" für eine Kindergruppe aus Trennungs- und Scheidungsfamilien. Der Kinderschutzbund Köln für das Projekt „Aus dem Schneckenhaus finden – Therapeutische Hilfe für einsame Kinder“, für Kinder aus belasteten Familien, die sich emotional und sozial zurückgezogen haben. Das Handwerkerinnenhaus für verschiedene Projekte gegen Schulverweigerung und zur Berufsorientierung. Der Verein "Koala" für sein Projekt „Kidkit“, mit dessen Hilfe Kinder von suchtkranken Eltern niedrigschwellig und unbürokratisch erreicht werden. Die Paria-Stiftung für das Projekt „Ich hol mir mein Ich zurück“, ein stabilisierendes Gruppenangebot für jugendliche Mobbing-Opfer. Der Caritas-Verband Rhein-Berg für das Projekt „Für das Wir in Rösrath“, Übermittagsbetreuung am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum. Der Sozialdienst Katholischer Männer für einen Musikworkshop und eine Konzertreihe für fünf Kölner Jugendeinrichtungen. Der Verein "Peb" für Freizeitangebote für Kinder ab drei Jahren, die nicht bei ihrer Familie wohnen. Der Kölner Appell gegen Rassismus für die Finanzierung des Mittagessens in der Ganztagsbetreuung. Der Malteser Hilfsdienst in Zusammenarbeit mit dem Verein Kölsche Fründe: Schwer erkrankten Kindern werden Herzenswünsche erfüllt. Für dieses Projekt wird ein Krankenwagen gekauft und ausgebaut. Die Museumspädagogische Gesellschaft für ein mobiles Angebot, das Kunst zu Kindern und Jugendlichen bringt, die in sozial benachteiligten Stadtteilen leben. Die Offene Jazz-Hausschule für ein Musik- und Theaterprojekt an der Kölner Förderschule Kunterbunt. Die Initiative krebskranker Kinder für die Unterstützung für Mädchen und Jungen, deren Eltern an Krebs erkrankt sind.Die Kölner "Spielewerkstatt" für die mobile Spielplatzarbeit an der Gernsheimer Straße und Parsevalstraße. Die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste zur Verleihung der Toleranzringe mit dem Preis „Toleranz macht Schule – Schulen der Toleranz“. Das Casamax-Theater zur Förderung von niedrigschwelligen Angeboten für Kinder ...und viele mehr.

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