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„Wirtschaftlich gefährlich“BDI-Präsident Russwurm warnt vor der AfD

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Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), hält die AfD auch wirtschaftlich für gefährlich.

Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), hält die AfD auch wirtschaftlich für gefährlich.

Der deutschen Wirtschaft würde ein Gesellschaftsmodell, wie es die AfD vertritt, massiv schaden, so BDI-Chef Siegfried Russwurm.

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, warnt vor der AfD. Deutschland als Exportland profitiere wie wohl kaum ein anderes von Weltoffenheit, internationaler Zusammenarbeit und Handel und der europäischen Einigung, sagte Russwurm am Dienstag in Berlin. „Dass in diesem Land eine starke politische Partei Raum gewinnt, die all dieses infrage stellt, das ist wirtschaftlich gefährlich.“

Jenseits dieser Nützlichkeitserwägungen gehe es aber um mehr, sagte Russwurm. „Ich will kein Land, in dem es darauf ankommt, wo deine Großeltern geboren sind, ob du in diesem Land willkommen bist oder nicht. Das können wir uns gesellschaftlich nicht leisten, jenseits aller wirtschaftlichen Überlegungen.“

Er bitte jede Wählerin und jeden Wähler zu überlegen, welches Gesellschaftsmodell Parteien vorschlügen und ob man in einem Land wohnen wolle, wo bestimmte Thesen Raum gewännen, sagte Russwurm. „Wo ein entscheidender Politiker sagt, „Inklusion an Schulen ist schlecht“, und wir drehen das wieder zurück“, wo jemand Familienbilder der 50er Jahre vertritt und wahrscheinlich zu viele Heimatfilme gesehen hat, diese hoch kolorierten, Dinge zurückdrehen will“, erklärte Russwurm. „Wenn jemand Spaltung sät - am Ende liegt es am Nachnamen, ob denn der germanisch klingt oder zugewandert - ob jemand willkommen ist oder nicht.“

Björn Höcke: Inklusion als „Ideologie-Projekt“

Der Thüringer AfD-Partei- und Fraktionschef Björn Höcke hatte im vergangenen Jahr in einem MDR-Interview gefordert, die Bildung von „Ideologoie-Projekten“ wie beispielsweise Inklusion zu befreien.

Von einem Verbot der AfD halte er allerdings nichts, sagte Russwurm. In manchen Bundesländern habe die AfD Zuspruch bei mehr als 30 Prozent der Wählerinnen und Wähler. „Diese gesellschaftliche Diskussion, die kann ich nicht durch einen Verbotsakt lösen. Wir müssen uns dieser Diskussion stellen.“ (dpa)