Aida Cruises schickt LNG-Schiff auf Jungfernfahrt
Hamburg – Die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat am Samstag in Hamburg ihr neuestes Schiff, die „Aidacosma”, auf Jungfernfahrt geschickt. Das 337 Meter lange Schiff ist nach dem Schwesterschiff „Aidanova” das zweite der Reederei, das mit Flüssigerdgas (LNG) angetrieben wird.
Die einwöchige Reise führt zum englischen Southampton, zum französischen Cherbourg und über das belgische Zeebrügge und den niederländischen Hafen Rotterdam zurück zum Kreuzfahrtterminal Steinwerder im Hamburger Hafen.
„Aidacosma” wurde wie die 2018 in Dienst gestellte „Aidanova” von der Meyer-Werft in Papenburg an der Ems gebaut. Beide gehören zu insgesamt neun LNG-Kreuzfahrtschiffen der „Helios”-Klasse, die der amerikanische Aida-Mutterkonzern Carnival bei den Meyer Werften in Auftrag gegeben hatte.
LNG-Antriebe gelten in der Schifffahrt als Brückentechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität - sind in der Kreuzfahrtindustrie wie in der Containerschifffahrt aber immer noch in der Minderheit. Im Vergleich zu den immer noch vorherrschenden Dieselantrieben stoßen LNG-Antriebe 15 bis 25 Prozent weniger Kohlendioxid aus; Stickstoff und Feinstaub werden fast vollständig vermieden. Weil es in Deutschland noch kein Terminal für das Bunkern von LNG gibt, tankt die „Aidacosma” nach Reedereiangaben bei ihren westeuropäischen Reisen jeweils in Rotterdam. Wenn das Schiff nach der für den 9. April geplanten Taufe im Mittelmeer kreuze, sei Barcelona die Anlaufstelle zum Tanken.
Die Mitglieder des globalen Branchenverbandes Clia (Cruise Lines International Association) haben sich verpflichtet, die CO2-Emissionen ihrer globalen Flotte bis 2030 im Vergleich zu 2008 um 40 Prozent zu reduzieren. Bis 2050 strebt die Branche eine CO2-freie Schifffahrt an.
Im Herbst hatte Clia mitgeteilt, dass derzeit weltweit 26 Schiffe mit LNG als Hauptantrieb in Fahrt, im Bau oder beauftragt seien. „Nach Abschluss des derzeitigen Auftragsbestandes werden 17 Prozent der weltweiten Kreuzfahrtkapazitäten mit LNG betrieben werden können”, hieß es in dem Bericht, für den eine Flotte von 242 aktiven Schiffen sowie die Bauvorschriften für 62 georderte Schiffe ausgewertet wurden.
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