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An Lebenserwartung koppelnBundesbank plädiert für späteren Renteneintritt

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Rente 200622

Die gesetzlichen Renten stehen unter Druck (Symbolbild). 

Frankfurt/Main – Eine Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung könnte nach Einschätzung der Bundesbank das System der gesetzlichen Rente langfristig stabilisieren. In vielen Ländern der Europäischen Union steige inzwischen das Eintrittsalter in die Rente mit der Lebenserwartung, führt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Juni aus, der am Montag veröffentlicht wurde.

„Es verlängern sich somit nicht allein die Rentenbezugs-, sondern auch die Beitragsphasen.“ Dies verringere den Druck spürbar, immer wieder andere Stellgrößen wie den Beitragssatz und die steuerfinanzierten Mittel des Bundes für die Rentenkasse anpassen zu müssen, führen die Volkswirte der Notenbank aus. „Die Kopplung dämpft den Druck auf Beitragssatz und Bundeshaushalt spürbar.“ Auch müsste dann nicht regelmäßig neu über das Renteneintrittsalter debattiert werden.

SPD, Grüne und FDP haben sich vorgenommen, das Mindestrentenniveau - also das Verhältnis der Rente zum Durchschnittslohn - von 48 Prozent „dauerhaft“ zu sichern. Rentenkürzungen oder eine Anhebung des Renteneintrittsalters schlossen die Ampelpartner aus. Stattdessen versprachen sie, für die Rentenkasse neues Kapital anzusparen: als dauerhaften Fonds, professionell verwaltet und global angelegt.

Bundesbank: Druck auf Rentenfinanzen ist erheblich

Die Altersgrenze für den Bezug der gesetzlichen Rente wird seit 2012 schrittweise von 65 auf 67 Jahre im Jahr 2031 angehoben. Die Bundesbank hatte 2019 die Debatte um eine weitere Anhebung des Rentenalters auf fast 70 Jahre befeuert. In ihrem aktuellen Monatsbericht bekräftigt die Bundesbank: „Die Simulationen bis 2070 zeigen, dass der Druck auf die Rentenfinanzen spürbar nachlässt, wenn das Rentenalter nach 2031 weiter sukzessive zunimmt. Zwar steigen der Beitragssatz und die Bundesmittel immer noch erheblich. Langfristig nehmen sie aber weniger stark zu als bei unverändertem Rentenalter.“

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Generell rät die Bundesbank der Bundesregierung zu möglichst großer Transparenz, was ein bestimmtes Versorgungsniveau im Alter die Menschen kostet: „Bei aller Schätzunsicherheit spricht viel dafür, einen sehr viel längeren Zeitraum zugrunde zu legen als in den derzeitigen Rentenversicherungsberichten. Denn die Berechnungen sollten auch für diejenigen eine Orientierung bieten, die aktuell am Beginn ihres Erwerbslebens stehen.“ (dpa)