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Arbeitsmarkt im DezemberMehr Arbeitslose in NRW und Deutschland – Kölner Zahlen gegen den Trend

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ACHTUNG: SPERRFRIST 3. JANUAR 09:55 UHR.  - ARCHIV - 22.06.2009, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Eine Mitarbeiterin der Bundesagentur für Arbeit berät eine Kundin. Die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen ist zum Jahresende leicht gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen lag im Dezember bei 711 164 Menschen, das sind 0,4 Prozent mehr als im Vormonat. (zu dpa: «Arbeitslosigkeit legt leicht zu - Quote unverändert bei 7,2 Prozent») Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Zahl der Arbeitslosen in NRW lag im Dezember bei 711.164 Menschen, das sind 0,4 Prozent mehr als im Vormonat.

Der Anstieg im Dezember sei üblich, sagen Expertinnen und Experten. In Köln will die Arbeitsagentur Flüchtlinge mit Jobmessen ansprechen.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember 2023 im Vergleich zum November vor allem saisonbedingt um 31.000 auf 2,637 Millionen Menschen gestiegen. Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Punkte auf 5,7 Prozent nach oben gegangen, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit. Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres stieg die Zahl der Arbeitslosen um 183.000. Die Bundesagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 13. Dezember vorlag.

Üblicher Anstieg im Dezember

„Mit Beginn der Winterpause haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Dezember, wie in diesem Monat üblich, zugenommen“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Andrea Nahles in Nürnberg. Auch ein leichter Anstieg der Kurzarbeit sei zu verzeichnen. Allerdings wachse auch die Beschäftigung weiter und die Nachfrage der Unternehmen nach neuem Personal habe sich im Dezember nicht weiter abgeschwächt. Im Dezember verzeichnete die Bundesagentur 713.000 offene Stellen, 68.000 weniger als ein Jahr zuvor. Die Nachfrage nach Arbeitskräften sinke auf hohem Niveau schon seit Ende 2022.

In Köln meldeten Arbeitgeber im Dezember allerdings nur 1366 neue Arbeitsstellen – 9,4 Prozent weniger als im November und sogar 21,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Schwache Konjunktur trifft den Arbeitsmarkt

Nahles betonte, das abgelaufene Jahr 2023 zähle insgesamt zu den Jahren mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit der deutschen Wiedervereinigung. Die schwache Konjunktur habe jedoch Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen. Im Jahresdurchschnitt seien 2,609 Millionen Menschen arbeitslos gewesen, 191.000 mehr als im Schnitt des Vorjahres. Die Kurzarbeit habe sich im langjährigen Vergleich auf moderatem Niveau bewegt.

In Nordrhein-Westfalen ist die Arbeitslosigkeit zum Jahresende ebenfalls leicht gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen lag im Dezember bei 711.164 Menschen, das sind 0,4 Prozent mehr als im Vormonat, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mit. Die Arbeitslosenquote blieb damit unverändert bei 7,2 Prozent und damit genauso hoch wie im Jahresdurchschnitt. Ein Jahr zuvor hatte sie bei 6,9 Prozent gelegen.

Die Entwicklung im letzten Monat des Jahres entspricht der Regionaldirektion zufolge dem durchschnittlichen Anstieg, der für die Arbeitslosigkeit im Dezember vor der Corona-Pandemie üblich war. Nach den drei von der Pandemie geprägten Jahren 2020 bis 2022 hat sich die Situation demnach weitgehend normalisiert. „Der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen bleibt weiterhin robust, trotz der Herausforderungen, vor denen viele Wirtschaftsbetriebe stehen“, sagte Dirk Strangfeld, Arbeitsmarkt-Experte der Regionaldirektion.

Arbeitsquote im Rheinland bei 6,9 Prozent

Regional gibt es in NRW große Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt. In den meisten Regionen legte die Arbeitslosigkeit zum Jahresende im Vergleich zum Vormonat leicht zu. In Südwestfalen lag die Quote im Dezember bei 5,7 Prozent, in Münsterland bei 4,7 Prozent, in Ostwestfalen-Lippe bei 5,8 Prozent und im Rheinland bei 6,9 Prozent. Im Ruhrgebiet wurden unverändert 9,8 Prozent verzeichnet. Nur im Bergischen Land sank die Arbeitslosenquote leicht auf 6,9 Prozent.

Beim Blick auf verschiedene Personengruppen fällt auf: Männer (7,4 Prozent) sind in Nordrhein-Westfalen weiterhin häufiger arbeitslos als Frauen (7,0 Prozent), Personen unter 25 Jahren (5,6 Prozent) seltener als die im Alter von 50 Jahren und älter (6,9 Prozent).

In Köln sinkt die Arbeitslosenquote leicht

In Köln betrug die Arbeitslosenquote im Dezember 8,6 Prozent. Im Vormonat war sie 0,1 Punkte höher, im Vorjahresmonat 0,2 Punkte niedriger. So gab es zuletzt 52.488 arbeitslose Kölnerinnen und Kölner. 613.600 Menschen wiederum waren sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sei für die Stadt ein Beschäftigungsrekord, teilte die Arbeitsagentur mit.

„Die gute Nachricht zum Jahreswechsel ist, dass die Zahl der Arbeitslosen im Dezember wieder gesunken ist, nachdem sie sechs Monate infolge angestiegen war“, sagte Stephanie Lewejohann, Geschäftsführerin der Kölner Arbeitsagentur. „Auch die neuen Beschäftigtenzahlen mit neuem Höchststand bestätigen, dass der Arbeitsmarkt insgesamt stabil bleibt.“

Im neuen Jahr wolle die Arbeitsagentur mit Jobmessen und Bewerbertagen besonders „Flüchtlinge und Migranten mit geringen Deutschkenntnissen“ ansprechen, sagte die Chefin. „Dieser Personenkreis hat es besonders schwer, sich im schriftlichen Bewerbungsverfahren gegen andere Bewerber durchzusetzen. Im persönlichen Gespräch können sie ihre Motivation und ihr Engagement besser unter Beweis stellen. Aktuell werden noch Unternehmen gesucht, die Jobs für Menschen mit Sprachdefiziten haben.“ (mit dpa)