Bezahlring PagoKölner Gründer noch ohne Deal mit Carsten Maschmeyer
Köln – Das Kölner Start-up Pagopace hat am Montagabend einen Erfolg bei der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ gefeiert und Investor Carsten Maschmeyer von seiner Idee überzeugt. Doch auch wenn Maschmeyer in der Sendung etwas Anderes angekündigt hat, ist bislang kein „Deal“ zwischen dem Unternehmer und dem Anbieter eines Rings zum kontaktlosen Bezahlen zustande gekommen.
„Wir sind dazu noch im Austausch“, sagt Lukas Schmitz, einer der drei Gründer des Unternehmens am Tag nach der Ausstrahlung dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ein Sprecher Maschmeyers reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage.
Die Aufzeichnung der Sendung hatte bereits im Januar stattgefunden. Doch in den sieben Monaten seitdem ist die in der Sendung von Maschmeyer angebotene Beteiligung in Höhe von 15 Prozent für 200.000 Euro nicht geschlossen worden. Maschmeyer waren fünf weitere Prozent versprochen worden, solle er dem Unternehmen den Einstieg in fünf Ausländsmärkte ermöglichen.
Die andauernden Verhandlungen trüben am Dienstagmorgen in der Pagopace-Filiale am Kölner Neumarkt aber nicht die Freude. Mit Familie und Freunden hatten Gründer Schmitz, Steffen Kirilmaz und Bernhard Wernberger die Austrahlung am Vorabend beobachtet und immer einen Blick auf den Abrufzahlen der eigenen Webseite. Am Morgen sind alle im Geschäft und es ist einiges an Laufkundschaft gekommen, um einen der Ringe anzuprobieren und zu kaufen.
Flut an Anfragen via E-Mail und Social Media
„Der Online-Shop hat dem Ansturm während der Sendung standgehalten“, sagt Schmitz erleichtert. Denn mit der Ausstrahlung schnellte die Zahl der Bestellungen – ganz wie erhofft – nach oben. Am Morgen danach sitzen in der Etage über der Filiale mehrere Mitarbeiter:innen und bearbeiten noch die E-Mails in den Postfächern sowie Rückmeldungen aus sozialen Netzwerken.
Es sei alles dabei, so Schmitz: Fragen zu Einzelbestellungen, aber auch Anfragen von Händlern und Resellern. „Wir müssen das erstmal sortieren.“ Die Resonanz sei phänomenal gewesen.
In der Sendung war thematisiert worden, dass es durchaus andere Hersteller gibt, die Ringe mit einer Bezahlfunktion anbieten wie etwa K Wearables oder Tapster. Das könnte Maschmeyers Zögern bei der Investition erklären. Ein Pago-Ring kostet 99 Euro, Konkurrenzprodukte gibt es auch günstiger.
15 Mitarbeitende zum einjährigen Jubiläum
Die Kölner sehen ein für sie sprechendes Argument unter anderem darin, dass Mitgründer Wernberger lange Erfahrung im Halbleitergeschäft hat und den Kontakt zu den Fertigungsunternehmen der Keramikringe in Asien hält. Vor der Sendung sei das Lager aufgestockt worden und man sei lieferfähig, sagt Schmitz.
Auch ohne ein Investment Maschmeyers ist das Unternehmen zuletzt gewachsen. Noch kurz vor der Feier des einjährigen Jubiläums am 8. September beschäftigt Pagopace jetzt 15 Mitarbeitende. Zur Aufzeichnung Anfang des Jahres sei es erst ein Mitarbeiter gewesen jenseits der drei Gründer.