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Boom im OnlinehandelDeutsche Post macht Gewinne mit Briefen und Paketen

Lesezeit 3 Minuten

Der Konzern DHL profitiert vom Paketboom, den Corona ausgelöst hat.

Bonn – Die Deutsche Post DHL profitiert weiter von der Corona-Pandemie. Gegenüber dem Vorjahresquartal konnte der Konzern seinen Umsatz um 3,1 Prozent steigern, auf 16 Milliarden Euro. Bereinigt um Portfolio- und Wechselkurseffekte sogar um 4,6 Prozent. Das teilte der Dax-Konzern am Mittwoch bei der Präsentation seiner Halbjahreszahlen in Bonn mit. Der operative Gewinn verbesserte sich um 18,6 Prozent auf 912 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal des Vorjahres betrug er 796 Millionen. Treiber bleibt das starke Wachstum im Bereich E-Commerce.

Alle Segmente sind profitabel

„Gerade jetzt zahlt sich aus, dass wir mit der Strategie 2025 unseren Fokus voll und ganz auf unsere profitablen Logistik-Kerngeschäfte und die digitale Transformation des Unternehmens gelegt haben. Unser Unternehmen ist besser aufgestellt als jemals zuvor, und ich bin zuversichtlich, dass wir gestärkt aus der Krise hervorgehen werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Appel. Der Konzern sei „robuster aufgestellt und für Krisenzeiten besser gerüstet als andere Unternehmen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Entscheidend dafür sei das umfangreiche Portfolio von Logistikdienstleistungen und die breite geografische Aufstellung. Mit der „Strategie 2025“ will sich der Konzern in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Globalisierung und E-Commerce aufstellen. Im Zeitraum von 2020 bis 2022 sollen dafür kumuliert bis zu 9,5 Milliarden Euro investiert werden.

Alle fünf Geschäftsbereiche des Konzerns waren im zweiten Quartal trotz Corona profitabel. Bei internationalen Paketzustellungen konnte eine Steigerung von 16,8 Prozent erzielt werden. Der Umsatz kletterte auf 1,2 Milliarden Euro. Treiber waren hier steigende Sendungsmengen in Europa und Amerika, während die Volumina in Spanien und Indien aufgrund der Pandemie stark rückläufig waren.

300 Euro Bonus für Mitarbeiter

Der nationale Versand von Briefen und Paketen legte verglichen mit dem zweiten Quartal des Vorjahres um sieben Prozent zu. Der Umsatz betrug knapp 3,9 Milliarden Euro. Die Kostensteigerung im Brief- und Paketgeschäft schlug sich im operativen Ergebnis positiv nieder. Der Vorsteuergewinn verbesserte sich um 49,2 Prozent auf 264 Millionen Euro. Langsam normalisiere sich die Lage wieder, so Finanzvorstand Melanie Kreis. Das Paketgeschäft bleibe aber stark.

Die Geschäftsentwicklung der Division Express sei zu Beginn des zweiten Quartals durch das stark rückläufige Volumenaufkommen beeinflusst gewesen, heißt es von DHL. Zuletzt erreichten die Sendungsmengen wieder das Vorjahresniveau. Der Umsatz stieg im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 um 6,5 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro. Das Frachtgeschäft der DHL profitiert von steigenden Preisen, während gleichzeitig die Volumen rückläufig sind. Weil Passagierflugzeuge, die sonst einen Großteil des Frachtaufkommens transportieren, am Boden bleiben, klettern die Charterkosten. Das operative Ergebnis lag mit 190 Millionen Euro mehr als 50 Prozent über dem Umsatz im Vorjahreszeitraum.

In der Krise zeige sich „mehr den je die Resilienz der Deutsche Post DHL Gruppe“, so Frank Appel. Im dritten Quartal sollen Vollzeitkräfte, Führungskräfte ausgenommen, einen einmaligen Bonus von 300 Euro ausgezahlt bekommen, als Anerkennung für ihre Leistung während der Pandemie.