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Hoffnung auf den MaiPleitewelle könnte über Campingplätze rollen

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Schafe vor dem Campingplatz in Hooksiel

Berlin – Auf den deutschen Campingplätzen fällt der übliche Saisonstart an den Ostertagen in diesem Jahr klein aus. Einzig Dauercamper dürfen in den meisten Bundesländern ihre Wohnwagen beziehen. „Die Öffnung unsere Betriebe wäre ein erster Schritt gewesen“, heißt es beim Bundesverband der Campingwirtschaft in Berlin. Nun setzen die Camper auf Lockerungen vor den langen Wochenenden im Mai.

„Sollten Himmelfahrt und Pfingsten in Gefahr sein oder auch die Sommerferien, dann wären auch wir von einer massiven Pleitewelle bedroht“, sagte Verbandsgeschäftsführer Christian Günther der Deutschen Presse-Agentur. Nur mit Dauercampern ließen sich die Betriebskosten nicht decken.

Campingplätze hatten noch keine Einnahmen in diesem Jahr

„Für die meisten wäre jetzt der Beginn der Saison und viele haben in diesem Jahr noch keine Einnahmen gehabt.“ Der Verband rechnet damit, dass jetzt an Ostern mehr Menschen wild in Wäldern und an Seen ihre Zelte und Wohnmobile aufstellen. „Es wäre doch besser, die Menschen dort zu haben, wo es Hygienekonzepte gibt und die Kontaktnachverfolgung sicher gestellt ist“, argumentierte Günther.

Im vergangenen Jahr waren die Campingplätze gut besucht. 34 Millionen Übernachtungen entsprachen zwar einem Minus von etwa fünf Prozent zum Vorjahr, es war aber das drittbeste Ergebnis. Dazu trugen die Beschränkungen für Auslandsreisen 2020 bei. Besonders gefragt waren Angebote in Schleswig-Holstein, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.Wesentlich teurer wird der Urlaub mit Zelt oder Wohnwagen durch die hohe Nachfrage nach Verbandsangaben nicht. „Es gibt keine großen Preiserhöhungen“, sagte Günther. Nur in Einzelfällen hätten Betreiber die Tarife erhöht.

Betreiber von Camping-Plattformen versuchen mit Hilfe einer Online-Petition Druck für eine Öffnung der Plätze zu erzeugen. Dabei stellen sie Wohnmobile und Wohnwagen in den Mittelpunkt, weil diese meist eigene Kochmöglichkeiten und Sanitäreinrichtungen haben. Rund 40.000 Nutzer unterstützen bislang die Petition. (dpa)