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ChipmangelEin Viertel weniger verkaufte Neuwagen im September-Vergleich

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Autoproduktion

Werksstraße zur Autoproduktion (Symbolbild)

Berlin – Der Absatz auf dem Neuwagenmarkt ist im September im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich zurückgegangen. Nach einem Rückgang um 23 Prozent im August sank die Zahl der verkauften Neuwagen im September erneut, diesmal um rund 26 Prozent, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Dienstag erklärte.

In den ersten neun Monaten des Jahres seien rund zwei Millionen Autos zugelassen worden, ein Prozent weniger als im Vorjahr und rund ein Viertel weniger als 2019. Grund für den deutlichen Rückgang ist laut der Beratungsfirma EY der Chipmangel in der Autoindustrie. Auch in Köln ist die Fiesta-Produktion im Ford-Werk ausgebremst worden.

Langsamere Produktion, höhere Preise

„Die Chipkrise schlägt immer heftiger auf den Neuwagenmarkt durch“, erklärte EY-Automobilmarktexperte Peter Fuß. Zwar entwickele sich die Konjunktur positiv und die Nachfrage sei hoch, doch die Hersteller seien nur begrenzt lieferfähig. „Derzeit können Millionen Autos nicht gebaut und ausgeliefert werden, weil Halbleiter fehlen“, erklärte Fuß. „Inzwischen ist es ausgeschlossen, dass wir in diesem Jahr auch nur in die Nähe des Vorkrisenjahres 2019 kommen - tatsächlich wird der Absatz sogar niedriger liegen als im Corona-Jahr 2020.“

Die Nachfrage nach neuen Autos staue sich auf, erklärte Fuß weiter. Die Industrie schiebe eine immer größere Welle von Bestellungen vor sich her, „das spricht für ein starkes Jahr 2022“. Die gestiegene Nachfrage, das verknappte Angebot und die erhöhten Produktionspreise führten indes zu anhaltend höheren Endpreisen für Neuwagen. Hier stieg der Absatz bei Elektroautos weiter an, allerdings verringerte sich das Wachstumstempo in diesem Segment ebenfalls aufgrund des Halbleitermangels.

Der Absatz reiner Elektroautos erhöhte sich im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 59 Prozent, im August waren es noch 80 Prozent gewesen. Plug-In-Hybride verzeichneten ein Plus von 13 Prozent, nach 43 Prozent im August. Insgesamt ergab sich für September somit ein Marktanteil für Elektro- und Plug-In-Hybride an den Neuzulassungen von 28,7 Prozent, der höchste jemals gemessene Wert.

Klassischer Verbrenner-Markt weiter unter Druck

„Zwar trifft der Chipmangel auch das Elektro-Segment hart, das Absatzwachstum wurde massiv ausgebremst“, erklärte Fuß. „Aber angesichts eines insgesamt sehr schwachen Marktes reicht es immer noch für einen Rekord-Marktanteil“. Der Experte rechnete auch im kommenden Jahr mit einem weiter anhaltenden Boom bei den Elektrofahrzeugen.

Klassische Verbrenner gerieten hingegen zunehmend unter Druck: Benziner und Diesel verzeichneten im September im Vorjahresvergleich einen Rückgang um 46 Prozent. Ihr Neuwagen-Marktanteil schrumpfte somit massiv von 71 auf 52 Prozent.

Insbesondere Dieselautos wurden im September weniger verkauft, ihr Absatz verringerte sich im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 54 Prozent, bei Benzinern betrug das Minus 41 Prozent. „Schon im kommenden Jahr werden in Deutschland mehr Elektroautos als Diesel-Neuwagen verkauft werden“, prognostizierte Fuß. (afp/red)