Der Fahrplanwechsel im Dezember bringt mehr Angebot. Pünktlicher wird die Bahn dadurch vorerst aber nicht – teurer wohl schon.
Preise sollen steigenBahn stellt Fahrplan ab Dezember vor – Neue Linie zwischen Köln und Berlin
Mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn kommen im Dezember 2023 einige Verbesserungen auf die Fahrgäste zu. Vor allem auf den Strecken zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen sowie zwischen Berlin und München stockt der Konzern das Angebot im Fernverkehr auf, wie die Bahn am Freitag mitteilte.
Die störanfällige Zugteilung im nordrhein-westfälischen Hamm fällt zudem nur noch halb so oft an wie bisher. Die schlechte Nachricht: An der chronischen Unzuverlässigkeit im Fernverkehr wird sich erst einmal nichts ändern. Außerdem müssen sich die Bahnkunden auf höhere Preise einstellen.
Deutsche Bahn stellt neuen Fahrplan vor: Verspätungen bleiben, Preise steigen wohl
„Auch 2024 werden wir unsere Fahrgäste um etwas mehr Geduld bitten müssen, als ihnen und uns lieb ist“, sagte der für den Fernverkehr verantwortliche Bahnvorstand Michael Peterson der Deutschen Presse-Agentur. „Aber wir werden im kommenden Jahr mit der Generalsanierung des Schienennetzes beginnen.“ Das bedeute Schritt für Schritt Verbesserungen auf der überlasteten Infrastruktur. Mit einer höheren Verlässlichkeit könne damit allerdings erst ab 2025 gerechnet werden.
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Von einer der wichtigsten Änderungen profitieren insbesondere Kölnerinnen und Kölner, die regelmäßig in die Hauptstadt pendeln. Wie die Deutsche Bahn verkündete, fährt künftig eine zusätzliche, zweistündliche ICE-Linie zwischen Berlin und Köln über Wuppertal.
Mehr ICE zwischen Köln und Berlin
Zusätzliche Schnellzüge sollen künftig auch zwischen Berlin und München verkehren, hieß es, sowie in der Nacht Berlin und Paris über Brüssel. Zunächst verkehrt der sogenannte Nightjet dreimal pro Woche, ab Oktober 2024 soll er täglich unterwegs sein.
Der neue Fahrplan gilt ab 10. Dezember 2023, der Ticketverkauf beginnt am 11. Oktober. Der Fahrplanwechsel bringt indes nicht nur mehr Angebot, sondern voraussichtlich auch höhere Preise im Fernverkehr für die Fahrgäste mit sich. „Natürlich müssen auch wir angesichts der allgemeinen Preisentwicklung über unsere Fahrpreise nachdenken“, sagte Bahnvorstand Peterson. „Wir werden die Fahrgäste dazu im Oktober rechtzeitig informieren.“
Bahn-Fahrplanwechsel im Dezember: Schienennetz bleibt überlastet und veraltet
Die Pünktlichkeitsquote der Bahn wird sich mit dem neuen Fahrplan nicht verbessern. Hauptgrund bleibt das überlastete und überalterte Schienennetz und die deshalb notwendigen zahlreichen Baustellen, die den Bahnverkehr weiter ausbremsen. „Dieses Jahr hat die Pünktlichkeit auch gelitten unter den Schwellensanierungen, die stark ins Kontor schlagen“, sagte Peterson.
Seit dem Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen im vergangenen Jahr überprüft und tauscht die Bahn Hunderttausende Betonschwellen aus. Das sehe er „in diesem Umfang fürs kommende Jahr nicht“, sagte der Manager. Doch die Infrastruktur bleibt dringend sanierungsbedürftig.
Im kommenden Jahr startet deshalb mit der Modernisierung Dutzender Schienenkorridore bis 2030. (pst/dpa)