Wegen Corona und KriegWachablösung in der Liste der reichsten Deutschen
Hamburg – In der Liste der reichsten Deutschen gab es eine Wachablösung. Der Lidl-Gründer Dieter Schwarz hat die BMW-Erben Susanne Klatten und Stefan Quandt vom Thron gestürzt.
Das „Manager Magazin“ schätzt das Vermögen des 83-Jährigen in seiner aktuellen Liste der 500 reichsten Menschen des Landes auf 36 Milliarden Euro. Die BMW-Großaktionäre kommen demnach auf zusammen 33,3 Milliarden Euro und liegen nur noch auf Platz drei.
Lidl-Gründer Günther Schwarz ist der reichste Deutschen
Auf Platz zwei der größten Vermögen rückte mit 34 Milliarden Euro die Familie Reimann vor, die Anteile an mehreren Konsumgüterherstellern hält. Sie hatte 2019 und 2020 das Ranking des Magazins angeführt. Über die JAB Holding gehören der Familie etwa Anteile an Marken wie Calvin Klein oder Gucci und dem Getränkekonzern Keurig Dr Pepper, zu dem auch Marken wie Schweppes und 7 Up gehören.
Zu den zehn reichsten Deutschen gehören laut Magazin unter anderem die Familie Merck (Pharma), die Familien Albrecht und Heister (Aldi Süd), die Familie Porsche oder Andreas und Thomas Strüngmann, Investoren von Biontech.
Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine lassen Vermögen schmelzen
Lidl-Gründer Schwarz konnte die Umsätze seiner Supermarktketten Lidl und Kaufland zuletzt deutlich steigern. Der Unternehmer hat außerdem in weitere Branchen wie Recycling oder die Herstellung von Lebensmitteln oder Papier investiert.
BMW hatte zuletzt wie die gesamte Automobil-Branche mit Problemen wie Materialmangel und den Herausforderungen der Umstellung auf alternative Antriebstechniken zu kämpfen. Laut „Manager Magazin“ überwies der Konzern den Großaktionären Klatten und Quandt im Jahr 2021 dennoch brutto 1,6 Milliarden Euro Dividende.
Deutsche Unternehmen trotz Mulitkrise gut weggekommen
Insgesamt haben sich die Vermögen der reichsten Deutschen dem Magazin zufolge in den vergangenen zwölf Monaten um 7,6 Prozent auf nunmehr 667,3 Milliarden Euro reduziert. „Das ist der Multikrise geschuldet, ausgelöst durch die Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine, gestörte Lieferketten infolge der Corona-Pandemie, massive Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe, steigende Zinsen sowie die hohe Inflation“, heißt es dazu.
Das Magazin betonte jedoch, dass die Vermögenden im Vergleich zum Kurswert der größten deutschen Unternehmen noch gut weggekommen seien: Der Deutsche Aktienindex der 40 größten börsennotierten Unternehmen war im selben Zeitraum um 17 Prozent abgesackt.
Das „Manager Magazin“ schätzt einmal jährlich die Vermögen der wichtigsten Unternehmer und Unternehmerfamilien des Landes. Demnach gibt es derzeit in Deutschland 212 Milliardärinnen und Milliardäre oder Familien mit einem entsprechenden Gesamtvermögen. 2001 waren es noch 69 Milliardäre gewesen. (mbr/afp)