Mercedes-Benz steht in China unter hohem Konkurrenzdruck. Die Schwaben wollen mit neuen Modellen wieder Lust auf die deutsche Marke machen.
Automesse in ShanghaiMercedes will China mit fahrenden „Supercomputern“ erobern

Der Mercedes CLA gilt auch in Deutschland als Hoffnungsträger, um die Verkäufe anzukurbeln.
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Mercedes will mit mehr Infotainment und neuen Produkten in China wieder stärker Fuß fassen. „Wir werden die effizientesten und intelligentesten Autos vorstellen, die wir je gebaut haben“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Mercedes-Benz, Ola Källenius, in Shanghai. Er sprach dabei von „Supercomputern auf Rädern“.
China sei der wichtigste Markt für die Schwaben und wichtig für technische Neuerungen, sagte Källenius. Bei seinem Treffen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping habe er betont, dass China und Mercedes eine „tiefe Freundschaft“ verbinde. Mercedes arbeite auch mit der hinter der Social-Media-App Tiktok stehenden Firma ByteDance zusammen, um deren Modell für Künstliche Intelligenz in die Mercedes-Autos in China zu integrieren, erklärte Källenius.

Mercedes-Chef Ola Källenius lobte China als den wichtigsten Markt für den Autobauer.
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Am Vorabend der Automesse in Shanghai stellte Mercedes eine für den chinesischen Markt konzipierte Langversion des E-Auto-Modells CLA mit einer Reichweite von mehr als 860 Kilometern vor. Mit dem Vision V zeigte Mercedes außerdem eine nicht für den Verkauf gedachte Version eines Vans.
Schwieriger Jahresstart
Mercedes-Benz hatte für den Jahresbeginn weniger Autoverkäufe gemeldet. Von Januar bis März wurden 529.200 Pkws und Vans abgesetzt und damit etwa sieben Prozent weniger als im ersten Quartal 2024. Der Pkw-Absatz wurde nach Unternehmensangaben durch Modellwechsel im Einstiegssegment beeinflusst, vor allem in Deutschland. Dort gilt der CLA nun als Hoffnungsträger der Schwaben.

Mercedes Chef Ola Källenius vor dem Vision V - der Wagen soll ein Blick in die Zukunft von Vans der Marke Mercedes sein.
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Auch in China schwächelten die Stuttgarter. Zwar verkaufte Mercedes mit 152.800 Fahrzeugen immer noch mehr als jedes dritte Auto in China. Der Absatz sank zu Jahresbeginn aber um ein Zehntel. Auf dem wichtigen Markt haben die Schwaben mittlerweile starke Konkurrenz durch heimische Hersteller, die ihnen bei Elektroautos den Rang ablaufen. (dpa)