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E-AutosRheinmetall testet in Köln das Laden im Bordstein

Lesezeit 3 Minuten
Eine Frau lädt ihr blaues E-Auto an einer Ladestation im Bordstein.

Rheinmetall, TankE GmbH und die Stadt Köln testen das Laden von E-Autos an einem Bordstein

Im Sommer soll das neue System an zwei Punkten im Stadtgebiet erprobt werden. Die modularen Ladebordsteine sollen das Aufladen mit bis zu 22 kW ermöglichen.

Das Laden von E-Autos im öffentlichen Raum ist an vielen Stellen in Köln nach wie vor oft mühsam. Ab Sommer soll es nun erstmals möglich sein, die Batterien direkt an einem Bordstein aufzuladen. Der Düsseldorfer Konzern Rheinmetall plant zusammen mit der Stadt Köln und der TankE GmbH ein Pilotprojekt zur Installation seiner Bordstein-Lader in der Stadt.

Zunächst soll das System, das Rheinmetall im vergangenen November vorgestellt hat, an zwei Orten im Stadtgebiet erprobt werden. Wo genau, dazu gab es bislang noch keine Angaben.

Pilotprojekt: Bordstein wird zur Ladesäule für E-Autos

Die Stadt unterzeichnete hierzu kürzlich einen entsprechenden Letter of Intent. Der Beginn des Pilotprojekts ist für den Sommer 2023 geplant. Die modularen Ladebordsteine sollen das Aufladen von E-Autos mit bis zu 22 kW ermöglichen. Per Open Charge Point Protocol (OCPP) können sie auch in bestehende Systeme oder bereits vorhandene Ladesystemstrukturen integriert werden.

Dabei wird die Technik nicht in einer senkrecht stehenden Säule untergebracht, was aufgrund des Platzbedarfs und der „Verschlechterung des Stadtbildes“, wie es von Rheinmetall heißt, nicht immer möglich ist. Stattdessen ist sie in einer waagerechten Einheit verbaut, die anstelle einer Bordsteinkante in den Gehweg integriert werden kann. So soll der Bordstein faktisch zur Ladesäule werden, „ohne jedoch die für die anderen Verkehrsteilnehmer mit einer Ladesäule verbundenen Einschränkungen zu verursachen“.

„Wir danken der Stadt Köln für die geplante Unterstützung bei der Pilotierung unserer zukunftsweisenden Ladebordsteine, die ein großes Problem der Transformation hin zu mehr E-Mobilität lösen helfen und sich dabei fast unsichtbar in das Stadtbild einfügen“, so Rheinmetall-Chef Armin Papperger.

Mit seinem neuen System möchte der Düsseldorfer Rüstungskonzern und Autozulieferer vor allem in Ballungsräumen und Innenstädten punkten, wo es bislang deutlich schwieriger ist, „Laternenparkern“ am Straßenrand ausreichend Möglichkeiten zum Laden von E-Autos zu bieten. Das System wurde entwickelt, um den Eingriff in den öffentlichen Raum möglichst auf ein Minimum zu reduzieren.

Zudem sollen Nachrüstbarkeit und Wartung einfacher werden. So soll es möglich sein, komplette Straßenzüge oder Parkplätze für die Integration von Ladebordsteinen vorzubereiten und eine spätere Skalierbarkeit zu ermöglichen. Damit sollen dann auch die Kosten für die Installation geringer werden als bislang.

Modulare Ladebordsteine auch für Ein- und Mehrfamilienhäuser geeignet

Neben dem Laden am Straßenrand soll das System auch für das Laden auf Firmenparkplätzen oder Ein- und Mehrfamilienhäusern geeignet sein. Köln steht als viertgrößte Stadt Deutschlands vor vielfältigen Herausforderungen einer wachsenden Metropole, so auch der Verkehrswende. „Diese Veränderungen wollen wir als Stadt aktiv gestalten und frühzeitig zukunftsweisende Konzepte zur Bewältigung der Herausforderungen entwickeln“, sagte Verkehrsdezernent Ascan Egerer.

Die Ladeinfrastruktur nimmt eine Schlüsselrolle bei der Mobilitätswende durch Elektromobilität ein. Nur mit einem entsprechenden Ausbau proportional zur Flottenerweiterung der E-Fahrzeuge sei das ambitionierte Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen Elektroautos im Jahr 2030 erreichbar.

Zukünftig werden deutlich mehr Personen auch ohne eigene Stell- und Lademöglichkeit auf E-Autos umsteigen müssen, heißt es von Rheinmetall. Bis zum Jahr 2030 wird der Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur auf rund eine Million Ladepunkte in Deutschland beziffert.