Ökonomen erwarten, dass die Zinsen im Sommer fallen dürften. Noch kann man sich gute Zinsen sichern. Wie die Banken in der Region reagieren und wie viel Prozent Zinsen aufs Ersparte drin sind.
Festgeld, Sparbuch, TagesgeldDiese Zinsen gibt es in der Region
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Die EZB lässt die Zinsen unverändert. Alles deutet nun auf eine Zinssenkung im Juni hin. Viele Banken setzen die Sparzinsen für ihre Kunden aber einfach jetzt schon nach unten.
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Die Europäische Zentralbank lässt die Leitzinsen im April unverändert. Das hat die Notenbank am Donnerstag nach der Zinssitzung des EZB-Rates, des obersten geldpolitischen Gremiums des Euroraums, mitgeteilt. Die Zinswende vor zwei Jahren hat Sparern attraktivere Zinsen beschert. Doch die Zinsen für Festgeld sinken bereits wieder, denn die EZB könnte bald den Leitzins senken. Die Mehrheit der Ökonomen hatte das erwartet und rechnet jetzt fest mit einer ersten Zinssenkung im Juni. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat die Banken der Region gefragt, wie sich Zinsen auf Erspartes gerade entwickeln. Ein Überblick für den Großraum Köln.
Commerzbank und Comdirect
Die Commerzbank gewährt auf gewöhnlichen Sparkonten einen Zinssatz von 0,5 Prozent. Beim Tagesgeld werden 0,75 Prozent gezahlt. Tagesgelder sind verzinste Konten, bei denen der Kunde täglich sein Geld abheben oder weitere Beträge einzahlen kann. In bestimmten Fällen gibt es aber bessere Konditionen für Bestands- und Neukunden, nämlich 3,0 Prozent bis zu einer Summe von einer Million Euro (darüber wieder 0,75 Prozent). „Das Angebot gilt nicht für Gelder, die in den letzten sechs Monaten auf einem Konto bei der Commerzbank AG, der Comdirect oder Onvista angelegt oder verwahrt waren“, sagte eine Commerzbank-Sprecherin. Bei der Direktbank-Tochter Comdirect gibt es ein Tagesgeld mit 3,75 Prozent Zinsen für sechs Monate. Das Angebot gilt aber nur für Neukunden.
Deutsche Bank
Die Deutsche Bank bietet ihren Privatkunden seit 2. April 2024 für das Festzins-Sparen 3,0 Prozent p.a. für zwölf Monate, allerdings nur bei einer Neuanlage von mindestens 2500 bis maximal 100.000 Euro. Der Zinssatz gilt für Gelder, die bislang nicht auf Konten oder Depots der Deutsche-Bank-Gruppe angelegt sind, also auch nicht bei Postbank oder Norisbank. Das Angebot richtet sich laut einer Sprecherin sowohl an Bestands- als auch Neukunden. Bei Festgeldern können die Kunden zwischen Laufzeiten von sechs Monaten bis acht Jahren wählen. So liegen aktuell beispielsweise die Zinsen für die Laufzeit von sechs Monate bei 2,50 Prozent sowie für ein Jahr bei 2,75 Prozent. Das Flexgeld genannte Tagesgeld wird aktuell mit 1,0 Prozent verzinst. Der Zinssatz beim Sparkonto (Sparcard) liegt aktuell bei 0,25 Prozent.
Kreissparkasse Köln
„Wir sehen bewusst von Lockangeboten ab und bieten Neu- wie Bestandskundschaft dieselben Konditionen“, sagt ein Sprecher der Kreissparkasse. Aufs Tagesgeld gibt es für Beträge bis 100.000 Euro aktuell 1,50 Prozent. Das sei im Wettbewerbsvergleich der regulären Konditionen, das heißt ohne befristete Neukundenaktionen, durchaus marktgerecht, so der Pressesprecher. Für ein variabel verzinsliches Sparkonto gebe es derzeit 1,75 Prozent auf Beträge bis 100.000 Euro. Im festverzinslichen Bereich bietet die Bank Sparkassenbriefe und eigene Inhaberschuldverschreibungen (IHS) mit Laufzeiten zwischen zwei und 10 Jahren. Beispielhafte Konditionen für Sparkassenbriefe sind 2,25 Prozent für zwei Jahre, 2,35 Prozent für sechs Jahre und 2,45 Prozent für zehn Jahre. Beispielhafte Konditionen für IHS sind 3,0 Prozent bei Fälligkeit 2026, 3,25 Prozent bei Fälligkeit 2029 oder 3,5 Prozent bei Fälligkeit 2034.
Postbank
Die Postbank bietet ihren Privatkunden fürs Tagesgeld 3,0 Prozent für zwölf Monate bei einer Neuanlage von mindestens 2500 bis 100.000 Euro. Der Zinssatz gilt für Gelder, die bislang nicht auf Konten oder Depots der Deutsche-Bank-Gruppe angelegt sind. Die Zinsen zum Zinssparen für bestehende Guthaben liegen beispielsweise für die Laufzeit von zwölf Monaten aktuell bei 2,75 Prozent. Die Tagesgeldzinsen für Privatkunden liegen aktuell bei 1,25 Prozent p.a. Die „Spar-Card Rendite plus“ wird derzeit mit bis zu ein Prozent verzinst, je nach Anlagebetrag.
Sparda-Bank West
Aufs Sparkonto gibt es bei der einstigen Eisenbahner-Bank 0,5 Prozent, aufs Festgeld für ein Jahr 3,0 Prozent. Tagesgelder bringen 0,8 Prozent, ab einem Guthaben von 50.000 Euro 1,25 Prozent. Wer neues Geld anlegt, wird mit 3,0 (bis 100.000 Euro) beziehungsweise 1,25 Prozent (ab 100.000 Euro) belohnt. Zu Festgeldkonditionen wurden keine Angaben gemacht.
Sparkasse Leverkusen
Aufs Sparkassenbuch gibt es magere 0,10 Prozent Zinsen, Schlusslicht in diesem Vergleich. Fürs Festgeld gibt es 3,1 Prozent (ein Monat), 2,9 Prozent (drei Monate) oder 2,85 Prozent (sechs Monate). An der Staffel sieht man, dass auch die Leverkusener Sparkasse sinkende Zinsen erwartet. Aufs Tagesgeld gibt es 2,0 Prozent, Neukundenangebote gibt es nicht. Sparkassenbriefe zwischen zwei und vier Jahren Laufzeit werden mit 2,4 bis 2,5 Prozent verzinst, je länger, desto höher.
Sparkasse Köln-Bonn
Sparbücher und Easysparen (digitale Sparkonten mit der Möglichkeit, Geld an Automaten abzuheben) verzinst die Sparkasse mit 0,5 Prozent. Für das Produkt „Mitwachsendes Konto“ gibt es 2,0 Prozent auf die ersten 1000 Euro bis einschließlich des 17. Lebensjahres. Bei über 1000 Euro liegt die Verzinsung bei 0,5 Prozent. Ein einjähriges Festgeld bringt 3,0 Prozent (Mindestanlage 1000 Euro). Das Tagesgeldkonto bringt ohne Mindesteinlage 1,25 Prozent. Die Sparkasse bietet auch Kombianlagen aus Festgeld und Fonds bis fünf Prozent Zinsen.
Volksbank Euskirchen
Sparbücher gibt es nicht mehr. Beim Wachstumssparen gibt es 2,25, 2,5 und 2,75 Prozent gestaffelt nach erstem bis drittem Jahr. Aufs Tagesgeld werden 0,9 Prozent gezahlt. Beim Kündigungsgeld 35 Tage gibt es 2,5 Prozent, es muss 35 Tage vor Abhebung gekündigt werden.
Volksbank Köln/Bonn
Sparbücher bei der Volksbank bringen nur 0,25 Prozent. Auf den einjährigen Sparbrief werden drei Prozent Zinsen gezahlt. Auf Tagesgelder 1,0 Prozent (bis 20.000) und 1,25 über 20.000 für Privatkunden.