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FinanzenSieben überraschende Aspekte zum Thema Geld

Lesezeit 4 Minuten
Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.

Kaum eine Sache bestimmt unser Leben so sehr wie „das liebe Geld“. Wir haben Fakten zusammengetragen, die mit dem Geld zusammenhängen und teilweise überraschend sind - von Bargeldobergrenze bis Lebenszeit der Scheine.

Wert des Geldes Hört sich trivial an, ist aber historisch gesehen nicht allgemein zu beantworten. Laut Ifo-Institut gilt die Regel: „Der Wert des Geldes ergibt sich aus der Menge der Güter, die sich damit kaufen lassen“. Und die vergangenen Jahre mit anhaltender Inflation haben gezeigt, dass dieser Wert schwanken kann, meist für Verbraucher in die falsche Richtung. Der Wert des Geldes ist also nicht unbedingt das, was darauf steht, sondern das Vertrauen, mit dem Geld etwas für diesen Wert kaufen zu können. Gold- und Silbermünzen vergangener Tage hatten selbstverständlich auch einen Materialwert. Das ist heute nicht mehr der Fall. Fast alle Euromünzen sind sogenannte Scheidemünzen. Die 2-Euro-Münze hat laut Sparkassen- und Giroverband einen Materialwert von 13 Cent und der 20-Euro-Schein beispielsweise kostet in der Herstellung 16 Cent. Bei den Geldscheinen erhöhen vor allem die Sicherheitsvorkehrungen wie der aufgedruckte Silberstreifen den Preis. Lediglich bei der 1-Cent-Münze liegt der Materialpreis nah beim Nennwert. Laut Bundesbank kostet die Herstellung einer Euro-Banknote etwa acht Cent.

Goldstandard war eine Währungsordnung, bei der man mit Goldmünzen bezahlte. Alternativ wurden von der Notenbank Scheine ausgegeben, die einen Anspruch auf Gold repräsentierten und in Gold eingetauscht werden konnten. Eine Bindung der Währung an Gold erwies sich als den heutigen Wirtschaftsverhältnissen nicht gewachsen. 1976 empfahl der Internationale Währungsfonds seinen Mitgliedern die Aufhebung der Goldbindung der Währungen. Nach wie vor unterhalten viele Staaten Goldreserven, ein bestimmter Goldwert der Währung wird aber nicht mehr garantiert. Aktuell beläuft sich der Goldbestand der Deutschen Bundesbank auf 3359 Tonnen mit einem Wert von rund 180 Milliarden.

Familienministerin gibt Vorschläge zum Taschengeld

Den Euro gibt es – zunächst als Giralgeld, seit 2002 in Form von Münzen und Scheinen – seit den 1990er-Jahren. Doch die Idee einer Einheitswährung wurde bereits im 17. Jahrhundert geboren. Hamburger Kaufleute gründeten 1619 eine Bank, die die Rechenwährung „Mark Banco“, sie war reines Buchgeld, das de facto durch die Einzahlung von Münzen und Edelmetallen geschaffen wurde. 1875 wurde die Hamburger Bank von der Reichsbank übernommen.

Taschengeld ist zum Verzagen von Kindern und Jugendlichen keine Pflicht. Ob und wie hoch es ausfällt, liegt allein im Ermessen der Eltern. Dennoch rät das Bundesfamilienministerium: „Taschengeld ist aber wichtig, damit Ihr Kind lernt, mit Geld umzugehen“. Und das von der Grünen Lisa Paus geführte Ministerium gibt sogar Tipps zur Höhe. Vorschulkinder sollten demnach ein bis zwei Euro pro Woche bekommen. Die i-Dötzchen sollen demnach 2,00 bis 2,5 Euro pro Woche erhalten, die Empfehlung steigt dann je nach Lebensjahr bis zu Neunjährigen um jeweils 50 Cent. „Jüngere Kinder bis zum zehnten Lebensjahr können selten einen ganzen Monat finanziell planen. Deshalb ist es sinnvoll, das Taschengeld zunächst wöchentlich auszuzahlen“, heißt es vom Ministerium, das auf seiner Internetseite dazu eine Tabelle veröffentlicht hat. Für Zehnjährige werden demnach 20 Euro pro Monat empfohlen, für 17-Jährige schließlich 60 bis 70 Euro pro Monat.

So viele Münzen müssen Geschäfte annehmen

Kleingeld Im November 2022 waren laut Bundesbank rund 145 Milliarden Euromünzen mit einem Gesamtwert von rund 32 Milliarden Euro im Umlauf. Im Vergleich zu den Eurobanknoten machen die Münzen nur zwei Prozent des gesamten Bargeldumlaufs von 1,6 Billionen Euro aus. Häufigste Münze ist ein Cent mit 39 Milliarden Stück. Von der Ein-Euro-Münze sind acht Milliarden im Umlauf. Die EU-Kommission möchte die Ein- und Zwei-Cent-Münzen wegen hoher Herstellkosten gerne abschaffen. Bisher haben Finnland, die Niederlande, Irland, Italien und Belgien die kleinsten Kupfermünzen abgeschafft. In den Niederlanden beispielsweise wird seitdem der Endbetrag an den Kassen abgerundet. Übrigens ist die Höchstmenge, die ein Geschäft oder Restaurant an Münzen annehmen muss, 50 Stück - unabhängig vom Wert. Auch mit Euro-Gedenkmünzen kann man zahlen, aber nur bis 200 Euro.

Lebensdauer Die Umlaufdauer einer Banknote hängt laut Bundesbank von ihrem Nennwert ab. Die kleinsten Stückelungen bis 50 Euro haben eine Umlaufdauer von ein bis vier Jahren. Größere Stückelungen ab einem Nennwert von 100 Euro sind teilweise über zehn Jahre im Umlauf. Man kann also sagen, dass die Umlaufdauer mit steigendem Nennwert zunimmt.

Die Euro-Scheine wurden am 1. Januar 2002 ausgegeben. Jetzt, mehr als 20 Jahre später, bereitet die EZB eine neue Banknotenserie vor. Dazu rief die Notenbank die Bürger in einer Umfrage zu möglichen Motiven auf. Unter den Vorschlägen waren Vögel oder Europas Flüsse.