Unternehmen bestätigt TrennungStephan Fanderl räumt Galeria-Chefposten
Köln – Nun ist es amtlich: Der Chef von Galeria Karstadt Kaufhof, Stephan Fanderl, verlässt das Unternehmen. Wie das Unternehmen am Mittwochnachmittag schriftlich mitteilte, habe man sich auf eine „einvernehmliche Trennung“ geeinigt.
Der angeschlagene Warenhauskonzern verliert damit in seiner schlimmsten Krise den Chef. Die Anzeichen hatten sich schon länger verdichtet. Seitdem sich das Unternehmen im April unter ein Schutzschirmverfahren geflüchtet hatte, soll Fanderl in der Essener Firmenzentrale nicht mehr gesehen worden sein. Von Unternehmensseite wurde wie ein Mantra stets wiederholt, der Konzernchef befinde sich in einer „lange aufgeschobenen Reha-Maßnahme“. Nun lässt Fanderl mitteilen, dass er sich Ende 2019 einen massiven Bandscheibenschaden zugezogen habe und sehr bedauere, dass er sich der Reha-Maßnahme unterziehen musste und „die Entwicklung existenzsichernder Maßnahmen für die Galeria Karstadt Kaufhof Gruppe von außen miterleben musste.“
Seit 2014 Chef von Karstadt
Der 57-jährige Fanderl ist seit 2014 Chef von Karstadt und führt den fusionierten Warenhaus-Riesen seit November 2018. Die Corona-Pandemie habe das wirtschaftliche Umfeld für den Handel massiv belastet, so der Manager. Das sei für alle im Unternehmen ein schwerer Schlag, es biete aber auch die Chance auf eine Neuorientierung. „Vor diesem Hintergrund habe ich mich mit Signa einvernehmlich auf eine Trennung verständigt,“ so Fanderl weiter.
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Dem Abschied dürfte aber ein Zerwürfnis zwischen ihm und dem Galeria Eigentümer René Benko vorausgegangen sein. Fanderl gilt als fähiger Manager in der Branche. Er sanierte Karstadt hart aber wirtschaftlich erstmal erfolgreich. Möglicherweise galten die von ihm eingeleiteten Maßnahmen im Warenhauskonzern als zu wenig erfolgreich. Dann traf die Corona-Krise das bereits angeschlagene Unternehmen. Schließlich blieb offenbar nur noch die Rettung unter den Schutzschirm.