Rettung durch GasumlageGasimporteur Uniper macht täglich 60 Millionen Euro Verlust
Düsseldorf – Deutschlands größter Gasimporteur Uniper schreibt seit der Reduzierung der russischen Gasliefermengen Mitte Juni nach eigenen Angaben täglich im Schnitt über 60 Millionen Euro Verlust. Grund ist die Gas-Ersatzbeschaffung nach dem Ausfall eines Großteils der bisherigen russischen Lieferungen.
Zeitweise lägen die täglichen Verluste sogar bei über 100 Millionen Euro, sagte Uniper-Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach am Mittwoch in Düsseldorf bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. Vom 15. Juni bis Mittwoch hätten sich die Verluste auf insgesamt 3,8 Milliarden Euro summiert.
Uniper beliefert mehr als 100 Stadtwerke und Firmen
Uniper beliefert als Importeur mehr als 100 Stadtwerke und Industriefirmen. Um seine Verträge zu erfüllen, muss das Unternehmen wegen der Drosselung der russischen Lieferungen deutlich teureres Gas auf dem Markt kaufen. Um den Konzern zu stützen, wurde ein milliardenschweres Rettungspaket geschnürt.
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Vom 1. Oktober an können Uniper und andere von den Lieferausfällen betroffene Gasimporteure 90 Prozent ihrer Ersatzbeschaffungskosten bei ihren Kunden geltend machen. Über die sogenannte Gasumlage sollen diese Kosten auf alle Gasverbraucher - Haushalte wie Firmen - umgelegt werden.
Bis Anfang April 2024 haben aktuell zwölf Gasimporteure 34 Milliarden Euro an erwarteten Kosten geltend gemacht. Davon entfielen über 50 Prozent auf Uniper, sagte Maubach. Die genaue Summe nannte er nicht. (dpa)