Große Banken kommen wieder ins Wanken – doch das Köln-Bonner Institut sieht sich von der aktuellen Bankenkrise nicht betroffen. Ein Überblick.
Institut zieht in ProvisoriumSparkasse Köln-Bonn sieht sich trotz aktueller Bankenkrise gut gerüstet
In Zeiten, in denen nach fast 15 Jahren wieder große Banken ins Wanken kommen, sieht sich die Sparkasse Köln-Bonn gut gerüstet. Der Gewinn steigt, das Filialnetz wird aktuell nicht verkleinert, der AGB-Wechsel hat Tausende Kunden verprellt.
Sparkasse Köln-Bonn: Gewinn zum Vorjahr gesteigert
Die Sparkasse hat 2022 mit 159 Millionen Euro vor Risikobewertung etwa 30 Millionen Euro mehr Gewinn gemacht als im Vorjahr. Unter dem Strich, also nach Abzug eventueller Risikovorsorge wurden vor Steuern 68 Millionen Euro verdient, zehn mehr als im Jahr 2021, wie Vorstandsvorsitzender Ulrich Voigt am Freitag in einer Telefonkonferenz zur Bilanz 2022 mitteilte.
Wegen der gestiegenen Zinsen allein wuchs der Zinsüberschuss um 30 Millionen Euro auf 371 Millionen. Auf das Ergebnis zahlte aber auch ein leicht gestiegener Provisionsüberschuss und um fünf Millionen Euro gesunkene Personalkosten ein.
Bankchef Ulrich Voigt zeigt sich von internationaler Bankenkrise unbeeindruckt
Von den Problemen des US-Instituts Silicon Valley Bank und der Schieflage der Credit Suisse zeigt sich Bankchef Voigt für die Sparkasse Köln-Bonn unbeeindruckt. Das öffentlich-rechtliche Institut sei nicht nennenswert betroffen. „Es wird in der Öffentlichkeit zu viel Alarm ausgelöst, der selbst eine Krise auslösen könnte“, warnt er.
Eine Lage wie 2008 könne er sich aktuell nicht vorstellen, die USA hätten aus der Lehman-Pleite gelernt. Als ein Grund für seine Gelassenheit nennt Voigt, dass die Sparkasse „von heute auf morgen auf vier Milliarden Euro Liquidität“ zurückgreifen könne.
Sparkasse Köln-Bonn wegen neuer Geschäftsbedingungen in den Schlagzeilen
Die Sparkasse Köln-Bonn war wegen ihrer neuen AGB mit höheren Kontogebühren bundesweit in die Schlagzeilen geraten. Die Kunden mussten aufgrund neuer Regelungen erstmals aktiv den neuen AGB zustimmen. 95 Prozent der 600.000 Kunden hätten den neuen Regeln bereits zugestimmt. Viele der Kunden, die dies nicht getan hätten, hätten vor allem sprachliche Probleme mit dem Verständnis der Kundenschreiben.
Dort greife nun eine Regel, nach denen die Konten gegebenenfalls nach einer Weiternutzung durch die Kunden fortgeführt werden könnten. So strebe man eine AGB-Annahmequote von mehr als 99 Prozent an. Insgesamt schätzt Voigt, dass 3000 Kunden am Ende des Prozesses die Kündigung ausgesprochen werden muss, weil sie die AGB nicht akzeptierten.
Sparkasse Köln-Bonn bezieht neues Gebäude im Kölner Stadtteil Ossendorf
Zum Jahresbeginn hat die Bank für Verwaltungsmitarbeiter ein neues Gebäude im Kölner Stadtteil Ossendorf bezogen. Dort arbeiten 1200 Mitarbeiter, es gibt aber nur 800 feste Arbeitsplätze. Das soll dadurch aufgefangen werden, dass die Beschäftigten zu 40 Prozent im Homeoffice arbeiten können. Bald soll die Hauptfiliale der Bank am Rudolfplatz in Köln saniert werden.
Dazu ziehen alle dort arbeitenden 600 Menschen für zwei Jahre in das alte Gebäude in Ossendorf. Die Kunden werden von anderen Filialen betreut, möglich wäre laut Voigt auch die Anmietung eines Ladenlokals in der Nähe des Rudolfplatzes oder ein Container. Ende 2025 ziehen die Mitarbeiter dann zurück und die Sparkasse gibt den alten Bau in Ossendorf an den Eigentümer DLZ (früher Esch-Fonds) zurück.
Sparkasse Köln-Bonn: Sonja Hausmann zum Vorstandsmitglied berufen
Der Verwaltungsrat hat Sonja Hausmann zum Vorstandsmitglied berufen. Sie wird ab Sommer 2023 in der Bank das Privatkundengeschäft verantworten. Hausmann startet als Generalbevollmächtigte und wird das Vorstandsressort nach einer aufsichtsrechtlich erforderlichen Übergangszeit übernehmen. Ab dem 1. Juli 2023 wird zudem Cathrin Dauven die Geschäftsleitung der Sparkassen als Generalbevollmächtigte verstärken.