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GlyphosatBundesgericht beendet Klagen gegen Bayer in Australien

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ARCHIV - 20.11.2023, Nrw, Köln: Das Bayer-Kreuz, das Logo des Unternehmens, leuchtet auf dem Werksgelände von Bayer in Leverkusen. Der Umbau des Agrarchemie- und Pharmakonzerns Bayer wird wohl viele Mitarbeiter den Job kosten. Im Zuge der geplanten Verschlankung der Verwaltung und der angestrebten Beschleunigung von Entscheidungsprozessen dürfte es zu einem erheblichen Personalabbau in Deutschland kommen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend (17.01.2024) in Leverkusen mit. (zu dpa: «Milliardenverlust bei Bayer: Aktie fällt auf 20-Jahres-Tief») Foto: Thomas Banneyer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Das Bayer-Kreuz, das Logo des Unternehmens, leuchtet auf dem Werksgelände von Bayer in Leverkusen.

Sieg für den Leverkusener Konzern: Das Bundesgericht von Australien hat den letzten Prozess wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup eingestellt.

Der Leverkusener Bayer-Konzern erzielt in Australien einen juristischen Erfolg in Sachen Glyphosat. Das Bundesgericht wird den letzten dort anhängigen Fall in Sachen Glyphosat nicht fortführen, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Freitag mitteilte.

Hintergrund ist der Sieg von Bayer in einem anderen Fall in Australien. Dabei hat das Gericht auf 322 Seiten festgestellt, dass die wissenschaftlichen Beweise keinen Zusammenhang zwischen Glyphosat und dem Non-Hodgkin-Lymphom stützen. Die Krebserkrankung wird immer wieder bei Verfahren mit Glyphosat in Verbindung gebracht.

Keine Sammelklage mehr zugelassen

Das Gericht habe auf Antrag der Kläger das Verfahren zur Sammelklage gegen Monsanto eingestellt. Damit wird es - anders als in den USA - keine Sammelklagen in Australien geben. Damit sind die entsprechenden Rechtsstreitigkeiten in Australien beendet. Die Bayer-Aktien reagierten kaum auf die Nachricht.

Die Rechtsstreitigkeiten in den USA haben Bayer bereits viele Milliarden Euro gekostet und ein Ende ist nach wie vor nicht in Sicht. Der Dax -Konzern hatte sich die Probleme 2018 mit der über 60 Milliarden US-Dollar teuren Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto ins Haus geholt. Das Unternehmen hat die Vorwürfe, Glyphosat könne krebserregend sein, immer zurückgewiesen. Seit einem ersten Urteil gegen das Unternehmen im selben Jahr, das in den USA eine Klagewelle in Gang gesetzt hatte, hat die Bayer-Aktie rund 80 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Damals hatten die Bayer-Aktien noch mehr als 90 Euro gekostet.

Konzernchef Bill Anderson versucht mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket, das auch einen erheblichen Stellenabbau im mittleren Management vorsieht, den Traditionskonzern wieder auf Kurs zu bringen.