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Kölner ziehen BilanzGothaer Versicherung kann bei Geschäft mit Firmenkunden zulegen

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Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender der Gothaer.

Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender der Gothaer.

Insgesamt kam der Kölner Versicherer solide durch das wirtschaftliche schwierige vergangene Jahr.

Die Kölner Gothaer Versicherung ist solide durch das wirtschaftlich schwierige Jahr gekommen. Auch die aktuellen Turbulenzen im Bankensektor haben keine Auswirkungen auf den Konzern. Die Beitragseinnahmen sanken leicht um 2,3 Prozent auf 4,57 Milliarden Euro. Das sei aber ausschließlich auf das gegenüber 2021 mehr als halbierte Einmalbeitragsgeschäft in der Lebensversicherung zurückzuführen. „Alle anderen Segmente performen oberhalb unseres strategischen Plans“, sagte Vorstandschef Oliver Schoeller bei der Bilanzpressekonferenz. Der Konzernüberschuss legte leicht um 1,3 Prozent auf 83,2 Millionen Euro zu.

Einbruch in der Lebensversicherung

In der Lebensversicherung gingen die Prämien wegen des Einbruchs im Einmalbeitragsgeschäft um deutliche 18,4 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro zurück. Grund ist dabei auch die Kaufzurückhaltung bei den Verbrauchern infolge der Inflation. Kündigungen ihrer Verträge aufgrund der gestiegenen Kosten in vielen Lebensbereichen sehe man bei den Gothaer-Kunden bislang nicht. „Es gibt bis dato keine Auffälligkeiten, auch nicht im ersten Quartal 2023“, sagte Finanzchef Harald Epple. Ohnehin beendeten die Kunden den Vertrag nicht mit Auszahlung zum Rückkaufswert, sondern durch die Freistellung von den Beiträgen.

Gut lief es im Geschäft mit Firmenkunden. Seit Längerem fokussiert sich der Kölner Versicherer auf den Mittelstand. Das zahlt sich nun offenbar aus. Die Bruttobeitragseinnahmen im Firmenkundengeschäft erhöhten sich deutlich um 9,1 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro, die Zahl der Unternehmenskunden legte um insgesamt elf Prozent zu.

Anpassung an Inflation

Im Segment Schaden und Unfall steigerte sich die Gothaer um 6,5 Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro zu, was auch auf einen deutlichen Beitragsanstieg um 9,1 Prozent auf 1,5 Milliarden im Firmenkundensegment zurückzuführen ist. Im Bereich der Gewerbe- und Industrieversicherung profitiert die Gothaer dabei von Regelungen, die die Prämien an die nun deutlich gestiegene Inflation anpassen.

In der Krankenversicherung erhöhten sich die Bruttobeiträge leicht um 0,9 Prozent auf 917 Millionen Euro. Auch hier haben Unternehmenskunden für die Gothaer zunehmend mehr Bedeutung. Die Zahl der Mitarbeitenden legte leicht um 0,4 Prozent auf 5007 Beschäftigte zu.