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Historie, EU-VergleichDiese Grafiken verdeutlichen das Ausmaß der Inflation

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Auch die Benzin- und Dieselpreise, hier das Symbolfoto einer Tankstelle in Köln am 9. März, haben die Inflation in die Höhe getrieben.

Köln – Um ganze 7,4 Prozent sind die Verbraucherpreise in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. „Die Inflationsrate erreichte damit im zweiten Monat in Folge einen neuen Höchststand im vereinigten Deutschland“, sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamts.

Und ein Ende der Teuerung ist lange nicht in Sicht: Sollten Energieimporte stärker limitiert werden, rechnen Experten sogar mit einer zweistelligen Inflationsrate in diesem Jahr. Damit würden auch die historisch hohen Phasen der Siebziger Jahre überschritten – zum Beispiel die 7,1 Prozent im Jahr 1973.

Lebensmittel deutlich teurer

Besonders stark sind in Deutschland zuletzt wenig überraschend die Energiepreise gestiegen. Hier lag das Plus bei 35,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Segment Verkehr stiegen die Preise getrieben durch teure Kraftstoffe um 15,6 Prozent.

Das Plus bei Nahrungsmitteln lag bei 8,6 Prozent. Hier verteuerten sich vor allem Speiseöle (+27,3), Fleisch und Fleischwaren (+11,8 ), Molkereiprodukte und Eier (+9,4) sowie frisches Gemüse (+9,3) stark. Es gab aber auch Rückgänge: nämlich bei Preisen für Telekommunikation (-1,1) und Leistungen sozialer Einrichtungen (-2,6 Prozent).

Auch EU-weit ist die Inflation derzeit sehr hoch, die Unterschiede sind aber groß. Ausgewiesen werden die Zahlen auf europäischer Ebene im sogenannten Harmonisierten Verbraucherpreisindex, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Ihnen zufolge lag die Inflation in Deutschland im März 2022 bei 7,6 Prozent („klassischer“ Verbraucherpreisindex: 7,3 Prozent). Geringer war sie etwa in Frankreich (5,1 Prozent) und Portugal (5,5 Prozent). In Frankreich wird die Teuerung durch gedeckelte Energiepreise gedämpft.

Besonders hoch ist die Inflation derzeit in den baltischen Staaten Litauen (15,6 Prozent) und Estland (14,8 Prozent). Größter Treiber sind hier die Energiepreise. Auch beim Nachbarn Lettland (11,5) und vielen anderen Staaten wie Tschechien (11,9), den Niederlanden (11,7), Bulgarien (10,5), Polen (10,2).