Im Jahr 2022 wurden in NRW 4,4 Prozent weniger Wohnungen fertiggestellt als im Vorjahr. In Köln und Region fällt der Rückgang teils noch drastischer aus.
Rückgang bei FertigstellungenSo stark hinken Köln und Region beim Wohnungsbau hinterher
Dass die Stadt Köln beim Wohnungsbau hinterherhinkt, ist nichts Neues. Damit ist Köln aber nicht allein, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamts NRW zeigen. Das Problem besteht landesweit – mit Ausnahmen.
Regional teils starke Unterschiede bei Wohnungsbau
Mit Blick auf ganz Nordrhein-Westfalen sind die Fertigstellungen im vergangenen Jahr landesweit geringer ausgefallen als im Vorjahr. So wurden im Jahr 2022 von den nordrhein-westfälischen Bauämtern 47.354 Wohnungen (einschließlich Umbaumaßnahmen) als fertiggestellt gemeldet worden. Wie das Statistische Landesamt NRW mitteilt, waren das 4,4 Prozent bzw. 2201 Wohnungen weniger als im Jahr 2021. Regional zeigen sich jedoch teils eklatante Unterschiede.
Während in Leverkusen, Bonn und Köln sowie im Rhein-Erft-Kreis und im Rheinisch-Bergischen Kreis im Jahr 2022 weniger Wohnungen fertiggestellt wurden als 2021, ist die Zahl der Fertigstellungen im Rhein-Sieg-Kreis, im Kreis Euskirchen sowie im Oberbergischen Kreis gestiegen.
Spitzenreiter in der Region ist der Oberbergische Kreis: Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen konnte von 545 im Jahr 2021 auf 786 im Jahr 2022 gesteigert werden – ein Zuwachs von 44,2 Prozent. Schlusslicht ist Leverkusen: Von 785 fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2021 verringerte sich die Zahl auf 197 im Jahr 2022. Das bedeutet einen Rückgang von 75,2 Prozent. Köln liegt mit einem Rückgang von 7,1 Prozent (2021: 2515 fertiggestellte Wohnungen, 2022: 2337) regional gesehen im Mittelfeld, schneidet aber immer noch schlechter ab als der NRW-Durchschnitt.
Ein Blick auf die detaillierten Ergebnisse zeigt, dass in Köln zwar weiterhin gebaut wird, in Neubauten zuletzt jedoch weniger Wohnungen entstanden sind. So sind im Jahr 2022 zwar 436 neue Wohngebäude im Stadtgebiet entstanden, was einen Zuwachs von 17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Zahl der Wohnungen, die in diesen neuen Wohngebäuden entstanden sind, ist im Vorjahresvergleich jedoch um 5,9 Prozent gesunken – von 2232 neuen Wohnungen im Jahr 2021 auf 2101 neue Wohnungen im Jahr 2022.
Zuwachs gab es bei der Zahl der Einfamilienhäuser (45,7 Prozent) sowie bei der Zahl der Wohnungen in neuen Nichtwohngebäuden (12,5 Prozent). Zu letzterem zählen gemischt genutzte Gebäude, die überwiegend nicht Wohnzwecken dienen. Dahingegen hat sich die Zahl der neuen Zwei- und Mehrfamilienhäuser verringert (-12,9 bzw. -11,2 Prozent), ebenso die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (-10,5 Prozent) sowie die Zahl der Wohnungen, die durch Um- oder Ausbau entstanden sind (-18,4 Prozent).