Neuer Job für das Land NRWKritik am Gehalt des Kölner Ex-IHK-Chefs Ulf Reichardt
Düsseldorf/Köln – Am 1. April hat Ulf Reichardt, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, seinen neuen Job als Chef der NRW-Energie- und Klimaagentur in Düsseldorf angetreten. Er soll die neue Landesgesellschaft mit rund 100 Mitarbeitern aufbauen, die ab 2022 unter seiner Führung dann das operative Geschäft aufnehmen wird. Gerade fünf Wochen im Amt, wird Kritik an seiner Vergütung laut.
Wirtschaftsministerium bezeichnet Gehalt als „angemessen“
Reichardt erhält für seine Tätigkeit pro Jahr 200.000 Euro und eine zusätzliche Altersvorsorge von 24.000 Euro. Außerdem steht ihm ein Dienstwagen zur Verfügung. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der grünen Landtagsabgeordneten Wibke Brems hervor.
Das NRW-Wirtschaftsministerium bezeichnet Reichardts Salär darin als „angemessen“. Der Ex-Chef der Kölner IHK habe sich unter 204 Bewerbern durchgesetzt, könne aufgrund seiner vorherigen Tätigkeit „auf ein etabliertes Netzwerk im Bereich von Wirtschaft, Politik und Verwaltung zurückgreifen“. Besonders wertvoll seien seine Kontakte „zu zahlreichen mittelständischen Unternehmen“.
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Reichardt macht Abstriche im Vergleich zur IHK
Für Wibke Brems ist es „unbestritten, dass Unternehmen im öffentlichen Besitz konkurrenzfähige Gehälter zur Privatwirtschaft bieten müssen“, sagte sie dem WDR. Dass es aber das Niveau des Ministerpräsidenten erreiche müsse, werfe Fragen auf. Das liegt bei 212.000 Euro, ohne Aufwandsentschädigungen und Zuschläge.
Im Vergleich zu seinem Spitzenjob bei der IHK muss Reichardt aber deutliche Abstriche hinnehmen. Dort erhielt er ein Fixgehalt von 180.000 Euro plus einer variablen Vergütung von 140.000 Euro und Altersvorsorgezahlungen von 60.000 Euro pro Jahr.