Auch in der vierten Verhandlungsrunde hat es keine Annäherungen zwischen Arbeitgebern und Vertretern der rund 700.000 Beschäftigten in der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie gegeben. Die IG Metall hat daher für die kommende Woche weitere Streiks angekündigt.
Ergebnislose TarifverhandlungenIG Metall kündigt weitere Warnstreiks in Köln an
Die Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und der IG Metall NRW sind am Donnerstagabend ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Nach Angaben von Arndt Kirchhoff, Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (Metall NRW), sei die vierte Tarifverhandlung mit Vertretern der IG Metall in Neuss „zwar durchaus konstruktiv, aber zugleich sehr schwierig“ und deshalb ohne Ergebnis verlaufen.
Der NRW-Metallarbeitgeberpräsident warnte die Gewerkschaftler der IG Metall vor einer überzogenen Erwartungshaltung und betonte: „Wir stehen nach übereinstimmenden Prognosen aller Wirtschaftsforscher am Vorabend einer Rezession.“ Seitens der Arbeitgeber wurde eine steuer- und abgabefreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro und eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten.
IG Metall fordert dauerhaft acht Prozent mehr Geld
Die IG Metall fordert stattdessen für einen Zeitraum von zwölf Monaten dauerhaft acht Prozent mehr Geld für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektro-Industrie. Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer, übte deutliche Kritik am Verhalten der Arbeitgeber in dieser Tarifrunde: „Auch acht Wochen nach der ersten Verhandlung schweigen die Arbeitgeber zur Hauptforderung der IG Metall. Diese Unbeweglichkeit ist verantwortungslos. Sollte es am Wochenende keine Signale geben, dass die Arbeitgeber sich in der kommenden Woche endlich bewegen werden, ist die Eskalation der Tarifrunde programmiert.“
Die IG Metall Köln-Leverkusen will die Warnstreiks in der kommenden Woche nun ausweiten. Arbeitsniederlegungen sind jetzt für jeweils vier Stunden geplant. In den vergangenen beiden Wochen haben sich nach Angaben der Gewerkschaft rund 10.000 Beschäftigte aus 32 Betrieben an zweistündigen Arbeitskampfmaßnahmen beteiligt.
Am kommenden Dienstag ist eine Kundgebung am Marktplatz von Köln-Sürth sowie eine am Werksgelände von „Atlas Copco“ geplant. Zur Niederlegung ihrer Arbeit sind außerdem Beschäftigte von „Kone“, „Otis“ und dem „Eisenwerk Brühl“ aufgerufen. Am Mittwoch wollen dann Mitarbeiter der „Deutz AG“ und dem Autozulieferer „Federal Mogul“ aus Burscheid am Werksgelände der Deutz AG in Porz demonstrieren. Am Donnerstag sind dann die Mitarbeiter von „Ford“ und „Magna“ zum Warnstreik und einer Versammlung in Niehl aufgerufen.
Am Freitag, 11. November, legten in Nordrhein-Westfalen 710 Beschäftigte ihre Arbeit nieder. Seit Ende der Friedenspflicht haben somit insgesamt 72.445 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 578 Betrieben an den Warnstreiks in NRW teilgenommen.