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Prominente Investorin überzeugtKölner Gründerin will Mentoring stärker in Unternehmen verankern

Lesezeit 3 Minuten
Gründerin Montana Martinez

Gründerin Montana Martinez wünschte sich selbst bessere Mentoring-Möglichkeiten.

Montana Martinez suchte selbst bessere Unterstützung im Job – und gründete mit Anfang 20 stattdessen selbst ein Start-up für professionelleres Mentoring.

Montana Martinez gehört nicht zu den Gründerinnen, die von langer Hand geplant hatten, ein Start-up aufzubauen.

Die heute 25-jährige Kölnerin studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Hochschule Fresenius. Im Anschluss machte sie bei einem Kosmetikunternehmen in Düsseldorf ein Praktikum, hatte Aussicht auf eine Übernahme. Sie kam frisch von der Uni, wünschte sich Unterstützung und Orientierung in der Arbeitswelt. „An der Uni hatte ich ein gutes Netzwerk. Aber ich habe gemerkt, dass es in den Unternehmen nicht die Strukturen gibt, die meine Generation braucht. Menschen, die sich aktiv mit dir befassen, die ihr Wissen transferieren und deinen Karriereweg aktiv prägen“, sagt sie.

Sie habe sich eine Mentorin oder einen Mentor gewünscht – das Thema sei in Unternehmen allerdings nicht strategisch verankert gewesen. Früh tauscht sie sich mit der Gründerin und Investorin Tijen Onaran aus, die sie in ihrer Idee bestärkt: Mit Anfang 20 entscheidet Martinez sich, zu gründen.

Köln: Gründerin von „Montee“ gewann Xathon von Henkel

Zu Beginn fokussiert Martinez sich zusammen mit einer Mitgründerin auf Mentoring für junge Frauen. Mit diesem Konzept gewinnen sie den Xathon von Henkel, einen Business-Hackathon für Gründerinnen, der mit 25.000 Euro dotiert ist. Später schwenkt Martinez um, konzentriert sich von nun an auf Inhouse-Mentoring bei Unternehmen. Vor sieben Monaten geht „Montee“ live: eine All-In-One Software, die ihnen dabei hilft, Mentoring-Programme zu implementieren.

Gründerin Montana Martinez

Montee-Gründerin Montana Martinez

Dabei wird zunächst gemeinsam der Bedarf des Unternehmens analysiert, außerdem werden Workshops angeboten. Ein Algorithmus findet schließlich die passenden Matches zwischen Mentorinnen und Mentoren sowie ihren Mentees. Die aktive Mentoring-Phase beginnt.

Tijen Onaran investierte in Montee

In Zeiten des Fachkräftemangels und Generationenwechsels müssten Unternehmen umdenken, so Martinez. „Wenn ein Unternehmen seine Mitarbeitenden nicht aktiv bindet und fördert – und ich meine damit nicht die Bereitstellung eines Obstkorbs – dann gehen sie. Außerdem riskieren wir ohne den gezielten Wissenstransfer einen großen Verlust.“

Die Gründerin hält sich bedeckt dazu, wer ihre Kunden sind, es sei „alles vom Mittelständler bis zum Konzern“ dabei. Ihr Team besteht bislang neben ihr aus zwei Entwicklern, einer Werkstudenten- und Praktikumsstelle. Eine prominente Investorin hat sie bereits gewinnen können: Tijen Onaran. „Ich selbst habe schon so oft verzweifelt nach Mentorinnen und Mentoren gesucht und hätte mir eine Plattform gewünscht, die mir Zugänge zu Menschen schafft, die ich selbst nie bekommen hätte“, sagt Onaran. „Gründerin Montana hat mich deshalb direkt von Montee überzeugt: Sie schafft Teilhabe, Zugang zu Netzwerk und Wissen und etwas, was wir derzeit in unserer Gesellschaft brauchen: Zusammenhalt durch Vernetzung!“

Derzeit läuft eine Finanzierungsrunde, bei der Martinez weiteres Kapital einsammeln will – unter anderem um in Vertrieb und Produktentwicklung zu investieren.