Kommentar zu Kölner StrompreisenDie gute Seite der teuren Energie
Energie wird teurer, daran ließ der scheidende Rhein-Energie-Chef Dieter Steinkamp bei seiner letzten Bilanz-Pressekonferenz in Köln am Mittwoch keinen Zweifel. Der Strompreis wird für bestimmte Kunden angehoben. Und zu allem Ärger gibt es anders als noch vor einem Jahr kaum noch Chancen, zu einem Billiganbieter zu wechseln, weil diese größtenteils vom Markt gefegt wurden.
Für Verbraucher aller Haushalte sind die steigenden Preise für Strom und Gas eine wirklich schwere Belastung im Portemonnaie. Firmen sind ebenso stark betroffen, energie-intensive vielleicht sogar existenziell bedroht. Das sind alles keine Nachrichten, die sich schönreden lassen. Aber betrachtet man den Energiepreisanstieg einmal ohne Schaum vorm Mund und vielleicht mal fiktiv aus der nahen Zukunft, dann kann dieser Preisschock für Umwelt und Versorgungssicherheit eine Initialzündung gewesen sein. Denn das drohende Gas-Aus und die steigenden Preise lösen einen Ansturm auf Solaranlagen aus, den es so noch nicht gegeben hat. Zur Rhein-Energie kamen binnen weniger Monate mehr als 1000 Kölner und Kölnerinnen, die sich beim Bau einer Solaranlage beraten und an Handwerker vermitteln ließen.
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Die Akzeptanz von Windrädern war nie größer. Menschen, die noch vor Monaten auf Windkraftanlagen in der Nachbarschaft schimpften, meckern heute, wenn diese stillstehen und sich nicht drehen. Die Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz von E-Autos steigt mit jedem Tag, wo Diesel und Benzin so teuer sind. Die Ölkrise der 70er Jahre brachte uns sparsame Kleinwagen. Energiekrisen sind offenbar auch ein Motor für Innovation und eine andere Geisteshaltung.