AboAbonnieren

Kommentar

Kommentar zum neuen Werk
Für Ford beginnt in Köln eine neue Ära – jetzt zählt nur noch Erfolg

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
12.06.2023, Nordrhein-Westfalen, Köln: Ein Ford Explorer ist bei der Vorab-Eröffnungsfeier des Ford Cologne Electric Vehicle Center in der Montage zu sehen. Das Kölner Werk wird das erste EV (Electric Vehicle) Center von Ford in Europa sein. Foto: Marius Becker/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ein Ford Explorer ist bei der Vorab-Eröffnungsfeier des Ford Cologne Electric Vehicle Center in der Montage zu sehen.

Ford startet in das Zeitalter der Elektromobilität. Die SUVs müssen nun bei den Kunden in Europa punkten und sind zum Erfolg verdammt.

Es ist ein Meilenstein für Ford und damit ebenso einer für Köln – Unternehmen und Stadt sind seit der Gründung der Ford-Werke 1930 eng verbunden. Der Autobauer startet nun mit der Eröffnung des Cologne Electric Vehicle Center endlich in das Zeitalter der Elektromobilität. Es ist die erste E-Fabrik des US-Autobauers auf dem Kontinent.

Dass dafür Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der Urenkel des Firmengründers, William Clay Ford Junior, angereist waren, war ein starkes Signal von großer Symbolkraft für den Standort. Ford bleibe in Europa und investiere hier, versprach Aufsichtsratschef Ford Junior.

Ford in Köln: Ambitionierte Ziele

Dabei sind die Ziele ambitioniert: Der US-Autobauer muss auf dem europäischen Markt, wo der Konzern in den vergangenen Jahren zurückgefallen ist, aufholen. Von den zwei Kölner E-Modelle, die an den Start gehen, sollen binnen sechs Jahren 1,2 Millionen Exemplare produziert werden. Dass Köln den Zuschlag für beide Modelle, die auf der Plattform von VW gebaut werden, bekommen hat, war ein beruhigendes Signal und Grund zur Freude. Vor allem auch für die Belegschaft, die sich nach einer ersten harten Sparrunde nun erneut auch im zukunftsträchtigen Entwicklungsbereich mit einem weiteren Stellenabbau konfrontiert sieht.

Mit zwei Modellen ist die Auslastung des Werkes auf Seiten der Produktion für die kommenden Jahre gesichert. Die SUVs müssen nun bei den Kunden in Europa punkten und sind zum Erfolg verdammt. Denn wie es in ein paar Jahren aussieht, wenn die Kooperation mit VW endet und eine fordeigene Plattform an den Start geht, ist derzeit noch ungewiss.

Harter Wettbewerb

Zumal der Wettbewerb härter wird, nicht nur durch Pioniere wie Tesla, die nun auch noch massiv die Preise senken. Auch die Konkurrenz aus China hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und drängt im Zeitalter der E-Mobilität, wo Ingenieursfähigkeiten der Verbrennerzeit nicht mehr so zählen, massiv auf den Markt.

Das Umfeld bleibt schwierig und erst in ein paar Jahren wird sich zeigen, ob man vom 12. Juni 2023 nicht nur von einem Meilenstein, sondern im positivsten Sinne einem historischen Moment für Ford und für Köln sprechen kann.