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Konkurrenz für FressnapfDie Kölner Rewe-Gruppe plant 75 neue Zooroyal-Märkte

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Außenansicht Heimtiermarkt ZooRoyal in Hamburg-Niendorf.

Die Testfilialen von Zooroyal liefen laut der Rewe-Gruppe so gut, dass die stationären Heimtiermärkte nun deutschlandweit ausgerollt werden.

Der Heimtiermarkt in Deutschland boomt. Das ruft auch die Rewe-Gruppe auf den Plan. Das bisher kleine Filialnetz von Zooroyal soll in den kommenden Jahren deutlich vergrößert werden.

Die Rewe-Gruppe möchte ab 2026 auf dem Heimtiermarkt expandieren. In den kommenden Jahren will der Konzern deutschlandweit etwa 75 neue Geschäfte der Tierfachmarkt-Kette Zooroyal eröffnen, teil die Rewe-Gruppe mit. Man suche bereits nach passenden Standorten, vorerst in „urbanen Regionen“, heißt es. Die Märkte sollen von selbstständigen Rewe-Kaufleuten betrieben werden.

Testlauf in Hamburg war erfolgreich

Zooroyal gehört seit 2014 zur Rewe-Gruppe und war ursprünglich ein reiner Onlineshop. 2022 wurde das erste stationäre Geschäft eröffnet, inzwischen gibt es vier, alle in Hamburg und Umgebung. „Alle vier Fachmärkte sind überaus erfolgreich gestartet und zeigen seit der Eröffnung eine kontinuierlich positive Entwicklung, die die Erwartungen deutlich übertrifft“, schreibt die Rewe-Gruppe in einer Mitteilung. Zudem gibt es die Marke bereits im Lebensmitteleinzelhandel, in Bau- und Fachmärkten.

Die Zooroyal-Märkte haben nach eigenen Angaben ein Sortiment von mehr als 15.000 Artikeln für Tiernahrung und Zubehör. Angeboten werden auch Services wie Hundewaschstationen, Fellpflege, Tierärzte und Waschsalons für Haustierzubehör.

„Der Handel mit Tierbedarf wächst kontinuierlich – online, aber auch stationär. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir jetzt den nächsten Schritt gehen und unsere Omnichannel-Strategie vervollständigen“, sagt Rewe-Group-Vorstand Peter Maly, der für das operative Geschäft zuständig ist. In Branchenkreisen heißt es, die Margen im Heimtiermarkt seien im Vergleich zu denen im Lebensmittelhandel besonders attraktiv.

Katzen beliebtestes Haustier

Während der Corona-Pandemie hat der Heimtiermarkt in Deutschland einen Boom erlebt. Die Zahl der Haustiere erhöhte sich im ersten Pandemie-Jahr um fast eine Million. Nach Angaben des Industrieverbandes Heimtierbedarf lebten 2023 mehr als 34 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel in Deutschland. Am beliebtesten sind nach wie vor Katzen (15,7 Millionen) und Hunde (10,5 Millionen).

Trotz der Preissteigerungen und der allgemeinen Kaufzurückhaltung knackte die Heimtierbranche im Jahr 2023 erstmals die Umsatzmarke von sieben Milliarden Euro. Das waren 9,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Zu den größten Anbietern hierzulande zählen Fressnapf, Futterhaus und der Onlinehändler Zooplus. Allein Fressnapf, dessen Gründer und Inhaber Torsten Toeller ein Kölner ist, hat mit 2,1 Milliarden Euro Umsatz fast ein Drittel zu den Branchenumsätzen beigetragen. Weltweit erlöste der Krefelder Händler 2023 vier Milliarden Euro, es war das bis dato umsatzstärkste Jahr des Unternehmens.

Die Fressnapf-Gruppe befindet sich eigenen Angaben zufolge mitten in der größten Transformation der Unternehmensgeschichte. Toeller will seine Firma weg vom produktfokussierten Versorger zum Umsorger entwickeln, der alle Kundenwünsche entlang des „Lebenszyklus“ von Haustieren erfüllt – vom Online-Tierarzt über Fellpflege bis hin zur Versicherung fürs Haustier. Die Fressnapf-Gruppe, zu der auch Maxizoo gehört, ist in 13 europäischen Märkten mit 2600 Märkten vertreten. In Deutschland wird der überwiegende Teil der Märkte von selbständigen Franchisepartnern betrieben, in anderen europäischen Ländern als eigene Märkte. (mit dpa)