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KüchenindustrieDeutsche geben im Schnitt knapp 10.000 Euro aus

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Küchen, wie hier von der Warendorf Küchenfabrik,  sind weiterhin gefragt.

Köln – Die deutsche Küchenindustrie kommt bislang insgesamt gut durch die Corona-Krise. „Dank der immensen Anstrengungen in Industrie und Handel konnte die Branche trotz des Lockdowns und der coronabedingten Herausforderungen für die Produktion weiter zulegen“, sagte Roland Hagenbucher, Vorstandssprecher der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) bei Vorlage der Branchenzahlen für das vergangene Jahr. Die Küche habe in der Pandemie für die Menschen deutlich an Bedeutung gewonnen.

Nachfrage aus Wohnungsbau

Home Cooking und die Bereitschaft zu Investitionen in die eigenen vier Wände seien deutlich gestiegen, so Hagenbucher. Zusätzliche Nachfrage kam auch vom  Wohnungsbau. So stieg die Anzahl der zum Bau genehmigten Wohnungen mit 368 400 um knapp 8000 oder 2,2 Prozent gegenüber 2019.

Die deutschen Küchenmöbelproduzenten steigerten ihren Umsatz nach Angaben des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK) im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf 5,26 Milliarden Euro.

Lieferengpässe bei Haushaltsgeräten

Dabei  entwickelte sich der Inlandsmarkt  mit einem Plus von  7,76 Prozent erstmal besser als das Geschäft  im Ausland, das nur um  0,06 Prozent zulegte. Auch der Verkauf von Hausgeräten legte zu – aufgrund der großen Nachfrage haben sich die Lieferzeiten deutlich verlängert. Seit Anfang des Jahres kommt es vor allem bei Waschmaschinen, Trocknern sowie Geschirrspülern zu Wartezeiten von etwa sechs Wochen, je nach Modell auch deutlich länger.

Die  Handelsumsätze mit Elektro-Großgeräten, darunter auch denjenigen für die Küche, legten laut GfK um 10,4 Prozent auf zehn Milliarden Euro zu. Der deutsche  Küchenhandel profitierte stark von der erhöhten Ausgabebereitschaft der Küchenkäufer: Während die Verkaufsmenge um fünf  Prozent stieg, kletterte der Verkaufsumsatz um knapp zehn Prozent, wie die GfK ermittelte.

Im Schnitt  9678 Euro für eine Küche

Dass der Stellenwert der Küche zugenommen habe, zeige der Trend zu höherwertigen Küchen, so Vorstandssprecher Hagenbucher. Laut einer Erhebung der GfK, gab ein Kunde im vergangenen Jahr im Fachhandel im Durchschnitt 9678 Euro für eine neue Küche aus – 425 Euro oder 4,6 Prozent mehr als noch 2019. „Nachgefragt wird eine immer hochwertigere Ausstattung der Küche im Hinblick auf die Materialien, die Funktionalitäten und die Elektrogeräte“, berichtete AMK-Vorstandssprecher Markus Sander.Für das laufende Jahr zeigt sich die Branche trotz der Unsicherheiten infolge der Pandemie zuversichtlich gestimmt. „Angesichts der weiterhin starken Baukonjunktur und des nachhaltigen Interesses der Konsumenten an höherwertigen Küchen bieten sich auch im Jahr 2021 Wachstumschancen“, sagte Sander. Allerdings dürften die mit der Corona-Krise verbundenen Risiken nicht aus dem Blick geraten, die sich unter anderem aus instabilen Lieferketten ergäben. Zudem sei es für die Branche entscheidend, dass individuelle Beratungen in den Küchenfachgeschäften stattfinden könnten.