Luftfahrtmesse in KölnWie die Lastendrohnen und Flugtaxis der Zukunft aussehen

Lufttaxi Volocopter in Köln
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Köln – Erstmals findet derzeit in Köln die European Rotors statt, eine Messe, die neue Trends aus dem Bereichen Helikopter und Drohnentechnik zeigt. Die Veranstaltung unter 3G-Bedingungen auf dem Kölner Messegelände dauert noch bis Donnerstag, 18. November 2021, einschließlich. Ursprünglich war die Erstauflage der European Rotors für 2020 geplant gewesen, musste aber damals pandemiebedingt ausfallen. Wir zeigen einige Trends der Luftfahrtausstellung.
Lastendrohne Bee

Die Lastendrohne Bee soll Konkurrenz zum Helikopter werden.
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Wer die Drohne namens Bee (Englisch Biene) auf einem Foto oder im Video sieht, der hält sie für ein Spielzeug großer Kinder. Das unbemannte Fluggerät sieht aus wie die zahlreichen Hobbydrohnen, die im Internet und teilweise im Spielwarenhandel zu bekommen sind. Nur gibt es einen riesigen Unterschied. Die Bee wiegt 600 Kilogramm und hat einen Durchmesser von mehr als fünf Metern.
Ihr Clou: „Sie kann rund 200 Kilogramm zuladen und könnte damit zu einem ernsthaften Konkurrenten zum Helikopter werden“, sagt Felix Arnold, Chef der Bee Appliance GmbH, die den Prototypen entwickelt. Denn die Bee könnte zum Beispiel dort eingesetzt werden, wo heute für einmalige Montagearbeiten aufwendig ein Kran benötigt wird. Oder zur Versorgung von abgelegenen Berghütten im alpinen Raum.
Das können doch auch Helikopter, sagen Sie? Stimmt. „Aber eine Flugstunde mit einem bemannten Helikopter kostet rund 1600 Euro. Die ferngelenkte Bee wird am Ende 40 Prozent billiger sein“, sagt Arnold. Im Jahr 2023 soll die Bee in Serie gehen.
Helikopter Airbus H145

Erste Version des Airbus H145 mit fünf statt vier Rotorblättern.
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Der Hubschrauber H145 ist die Weiterentwicklung eines alten Bekannten und berühmt, weil der ADAC dieses Modell bundesweit einsetzt. Der Hubschrauber basiert auf der BK 117 des einstigen deutschen Herstellers Messerschmitt-Bölkow-Blohm und wurde bereits 1982 in Dienst gestellt.
Doch der in Köln gezeigte Heli ist etwas Neues: „Der H145 hat neue Rotoren und nun fünf statt bislang vier Rotorblätter“, sagt Airbus-Sprecher Jörg Michel. Das macht nicht nur mehr Nutzlast möglich (plus 150 Kilogramm), sondern den Flug auch deutlich ruhiger. Bei Transporten von Schwerverletzten ist das äußerst wichtig, denn Hubschrauberflüge können einer Achterbahnfahrt gleichen. Zwischen acht und zwölf Millionen Euro kann so ein Heli kosten, sagen Branchenkenner.

Cockpit des erneuerten Airbus-Hubschraubers H145.
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Flugtaxi Volocity
Der Volocity ist ein elektrisch angetriebenes Luftfahrzeug, das autonom fliegen und senkrecht starten und landen kann. Es wird vom deutschen Hersteller Volocopter hergestellt und ist dessen erstes Serienmodell. 18 Einzelmotoren halten ihn in der Luft. Geht es nach den Entwicklern, wird er irgendwann einmal als Elektro-Flugtaxi fungieren und so Staus bei wenigen Emissionen vermeiden.
Lastendrohne Vira Drones

Diese Drohne soll Menschen aus brennenden Hochhäusern retten
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Die Drohne von Vira Drones ist quasi ein Feuerwehrauto für Wolkenkratzer. Das rote Fluggerät soll wie eine Plattform in die Luft schweben und Menschen aus meist asiatischen Hochhäusern da retten, wo es keine Feuerwehrleiter mehr hinschafft. Dazu hat das rote Gefährt vier waagerechte Rotoren. Noch ist es ein Prototyp.
Senkrechtstarter Silent Wings
Die Silent Wings erinnert an ein ferngesteuertes Modellflugzeug. Und so etwas Ähnliches ist sie auch. Nur dass sie nicht mit Verbrennungsmotor, sondern per Brennstoffzelle angetrieben wird. Damit sollen Reichweiten von 500 Kilometern möglich sein. Diese ferngesteuerte Drohne könnte eingesetzt werden, um etwa Pipelines oder Hochspannungsnetzen aus der Ferne zu inspizieren.