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Märkte in Köln und Euskirchen betroffenVerbliebene Real-Filialen sollen offenbar erneut verkauft werden

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15.04.2021, Köln: Die Filiale der Real- Supermarktkette in Porz an der  Rudolf-Diesel-Straße Foto: Arton Krasniqi

Die ehemalige Real-Filiale in Köln-Porz vor ihrer Schließung im Sommer 2022. Auf dem Gelände soll nun ein Kaufland entstehen.

Nach mehreren Verkäufen und Filialchließungen sollen die letzten Märkte von „Mein Real“ offenbar auch noch verkauft werden.

Mit der Ankündigung des Düsseldorfer Metro-Konzerns im Herbst 2018, die Supermarktkette Real verkaufen und sich fortan auf den Großhandel fokussieren zu wollen, brachen unruhige Zeiten für Real an. Das SB Warenhaus wechselte den Besitzer, Filialen wurden geschlossen oder gingen von einem Eigentümer an den nächsten, und das in den vergangenen Jahren gleich mehrfach.

Zuletzt waren von den ehemals 276 Real-Märkten noch 62 übrig, die nun unter dem Namen „Mein Real“ firmieren. Anstatt einst 34.000 Mitarbeitenden arbeiten heute bloß noch etwa 5000 für das Unternehmen. Doch auch deren Zukunft scheint wieder unsicher. Denn übereinstimmenden Medienberichten zufolge will der derzeitige Besitzer, der russische Finanzinvestor SCP, die Filialen erneut weiterverkaufen.

„Mein Real“ selbst äußerte sich auf Anfrage bis zum frühen Abend nicht zu den Verkaufsgerüchten. Doch wie unter anderem die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, soll der Investor SCP sich darum bemühen, in den kommenden Wochen so viele Real-Märkte wie möglich abzugeben. In Köln gibt es mittlerweile nur noch eine Filiale, deren Fortbestand damit auch wieder unsicher ist: in der Weißhausstraße in Köln-Sülz. Erst im letzten Jahr schloss unter großem Protest der Markt in Köln-Porz. Im Umland gibt es heute neben der Kölner Filiale unter anderem noch Standorte in Euskirchen, Düsseldorf und Monschau.

Unternehmerfamilie Tischendorf kaufte und verkaufte die Real-Märkte gleich wieder

Die Verkaufsgerüchte sind insofern interessant, als dass SCP die Supermarktkette eigentlich erst im Juli 2022 an die Unternehmerfamilie Tischendorf und vier Real-Manager verkauft hatte. Diese hatten die Filialen unter dem neuen Namen „Mein Real“ umstrukturieren und neu ausrichten wollen, Rewe stieg damals als Vertriebspartner ein. Doch knapp ein Jahr später, im Mai 2023, kaufte die SCP-Gruppe die Märkte zurück – um sie nun wieder in neue Hände geben zu wollen.

Dass die 62 verbliebenen Filialen an einen einzigen Investor gehen könnten, der die Marke „Mein Real“ beibehält, gilt aktuell als sehr unwahrscheinlich. Denkbar ist, dass Wettbewerber wie Kaufland, Edeka, Globus oder Rewe sie übernehmen könnten.

Konkurrenten wie Edeka und Kaufland schlugen zu

Die hatten in den für Real trubeligen vergangenen drei Jahren schon kräftig zugeschlagen: Denn gleich nach dem (ersten) Verkauf von Real an SCP im Jahr 2020 wurde bekannt, dass die Einzelhändler Interesse an mehr als 150 der Warenhäuser angemeldet hatten. Kaufland, Edeka und Globus planten je eine zweistellige Anzahl an Märkten zu kaufen. Bis heute hat das Kartellamt noch weit mehr Übernahmen genehmigt – nämlich insgesamt 128 durch Kaufland, 67 durch Edeka, 24 durch Globus und fünf durch Rewe. Nicht alle von ihnen wurden jedoch tatsächlich in Betrieb genommen.

Allein diese Zahlen zeigen, dass der Weiterverkauf der übrigen Filialen schwer werden könnte. Denn die Konkurrenz hat sich bereits mit den Flächen eingedeckt, die für sie am vielversprechendsten waren. Damals sollen sie teils Provisionen in Millionenhöhe an SCP gezahlt haben, um die Märkte übernehmen zu können. Heute aber zahle niemand mehr Provision für einen Markt, sagte ein Branchenexperte der Lebensmittelzeitung. Stattdessen soll der Investor seit Jahresbeginn einen dreistelligen Millionenbetrag in „Mein Real“ investiert haben. Die unsicheren Zeiten für die Supermarktkette dürften also noch eine Weile anhalten.