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Media-Markt und SaturnMutterkonzern Ceconomy steigert Umsatz in Krisenzeiten

Lesezeit 3 Minuten
Ein Schild auf dem die Logos von Media-Markt und Saturn stehen.

Zu der Ceconomy AG gehören die Märkte von Media-markt und Saturn.

Ceconomy, der Mutterkonzern der Media-Markt- und Saturn-Filialen, hat das laufende Geschäftsjahr trotz vieler Krisen mit einem Umsatzplus abgeschlossen. Grund dafür sei vor allem der Service-Bereich des Elektronikhändlers gewesen. Daran will man nun anknüpfen.

Der Düsseldorfer Elektrohändler Ceconomy hat das Geschäftsjahr 2021/2022 trotz mehrerer Krisen mit einem Umsatzplus abgeschlossen. So konnten rund 21,8 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet werden, was einem Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In Prognosen ging das Unternehmen vom Erreichen des Vorjahresniveaus aus. Unter dem Strich verdiente Ceconomy mit 126 Millionen Euro allerdings deutlich weniger als im Vorjahr mit 222 Millionen Euro. „Das Geschäftsjahr hat uns viel abverlangt, aber wir haben uns als gesamtes Unternehmen nach vorne entwickelt“, sagte Karsten Wildberger, Vorstandsvorsitzender der Ceconomy AG. Dabei bezieht sich der CEO vor allem auf die komplette Übernahme der Tochtergesellschaft Media-Saturn im Juni dieses Jahres.

Zuvor hielt Convergenta, die Familienholding des verstorbenen Media-Markt-Mitgründers Erich Kellerhals, noch knapp 20 Prozent an der Media-Saturn-Holding (MSH). Die Holding betreibt die Media-Markt- und Saturn-Filialen. Im Rahmen einer komplexen Transaktion hat Convergenta ihre Anteile an Ceconomy verkauft und sich stattdessen mit 25,9 Prozent am Düsseldorfer Mutterkonzern beteiligt.

Verschlankung durch Entlassungen?

Dadurch habe Ceconomy „historisch komplexe Strukturen vereinfacht“, Verwaltungskosten reduziert und steuerliche Verlustvorträge nutzbar gemacht. Auf aktuelle Krisen, wie gestiegene Energiekosten, reagiert das Unternehmen mit Maßnahmen, die jährlich rund 125 Millionen Euro einsparen sollen. Auch Entlassungen bei den rund 50.000 Beschäftigten in ganz Europa könnten nach Angaben von Karsten Wildberger zur Strategie der Einsparungen gehören: „Das kann bedeuten, dass wir bestimmte Abteilungen kleiner oder zu machen.“ Das sei Teil einer unternehmerischen Verantwortung.

Besonders gestärkt hat Ceconomy den Service-Bereich in den Media-Markt- und Saturn-Filialen. So wurden zum Beispiel 3,2 Millionen Geräte repariert. Dadurch betone man den Apsekt der Nachhaltigkeit. Darüber hinaus stelle dies innerhalb der Branche ein Alleinstellungsmerkmal dar. Auch die Inbetriebnahme von Geräten vor Ort oder bei Kundinnen und Kunden zu Hause sei in den Fokus gerückt. So konnte der Umsatz im Service-Bereich um 20 Prozent gesteigert werden.

Gemeinsame Produktpalette für Saturn und Media-Markt

Ebenso der Online-Verkauf. So machten Verkäufe im Internet im aktuellen Geschäftsjahr rund 24,6 Prozent des Gesamtumsatzes aus. In den kommenden Jahren wolle man die 30-Prozent-Marke knacken. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Online-Umsatz zwar um 22,9 Prozent zurückgegangen, aktuell sei er jedoch doppelt so hoch, wie zu Vor-Corona-Zeiten. Aneinander angepasst werden sollen die Marketing-Strategien und der Warenbestand von Media-Markt und Saturn. So will der europäische Marktführer seinen Kundinnen und Kunden die Produktpalette des gesamten Konzerns gebündelt anbieten.

Für Finanzchef Florian Wieser war es die letzte Jahresbilanz bei Ceconomy. Er verlasse das Unternehmen auf eigenen Wunsch, wie der im SDax gelistete Konzern vor einiger Zeit mitteilte. Auch er spricht von einem herausforderndem Jahr: „Wir sind in einem rückläufigen Markt gewachsen.“ Nachfolger von Wieser wird Kai-Ulrich Deissner. Der 53-Jährige kommt von der Deutschen Telekom und werde den Posten voraussichtlich zum 1. Februar 2023 antreten.