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Mexico, Kanada, ChinaTrumps Zollpläne würden Deutschland 12,5 Milliarden kosten

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ARCHIV - 29.07.2022, China, Qingdao: Container-Terminal im Hafen von Qingdao in der ostchinesischen Provinz Shandong. (zu dpa: «IW: US-Strafzölle würden Wirtschaftsleistung mindern») Foto: Li Ziheng/Xinhua/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Container-Terminal im Hafen von Qingdao in der ostchinesischen Provinz Shandong.

Obwohl Trump Zölle gegen China, Mexiko und Kanada verhängt, ist auch Deutschland davon betroffen. Das Institut der deutschen Wirtschaft hat errechnet, wie teuer es für uns werden könnte.

Auch wenn US-Präsident Donald Trump seine ursprünglich drastisch hohen Zolldrohungen in Teilen wieder zurückgenommen hat, bleibt das Thema virulent. Fakt ist: Die ursprünglich angekündigten US-Strafzölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China würden nach Einschätzung von Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln auch negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben.

Wirtschaftsleistung könnte um 0,4 Prozent sinken

US-Präsident Trump hatte zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada und von zehn Prozent für Einfuhren aus China angeordnet. Nach Zugeständnissen vor allem bei der Grenzsicherung schob er die Handelsbeschränkungen gegen Mexiko und Kanada für mindestens 30 Tage auf. Eine derartige Einigung mit China gab es bislang nicht. Die Volksrepublik kündigte Gegenzölle und Maßnahmen gegen amerikanische Unternehmen an.

Für den Fall, dass die jüngst wieder ausgesetzten zusätzlichen Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada doch kommen, rechnet das IW damit, dass die deutsche Wirtschaftsleistung 2026 um rund 0,4 Prozent niedriger ausfällt. Aber auch die USA selbst würden Wirtschaftsleistung einbüßen: Die IW-Ökonomen kommen auf ein Minus von 0,8 Prozent in diesem und 0,6 Prozent im kommenden Jahr. Grundlage der Modellrechnungen waren Daten des Beratungsunternehmens Oxford Economics.

Von den ursprünglich geplanten Zöllen wäre Deutschland indirekt betroffen, so das IW. „Zwar mögen deutsche Exporteure vereinzelt von Umlenkungseffekten profitieren, wenn ihre Produkte US-Importe aus Kanada, Mexiko oder China ersetzen, die unter den neuen Zöllen leiden“, heißt es in der Studie. Doch sei dann insgesamt mit negativen Folgen für die deutsche Wirtschaft zu rechnen.

Nachfrage nach deutschen Waren dürfte abnehmen

So würden etwa deutsche Vorprodukte in den drei Ländern weiterverarbeitet und in die USA verkauft. Insgesamt hingen rund 12,5 Milliarden Euro der gesamten deutschen Bruttowertschöpfung an den Exporten dieser drei Länder in die USA. Auch dürfte der Zollkonflikt nach Einschätzung des IW das Wachstum der betroffenen Länder teils deutlich dämpfen und somit auch ihre Nachfrage nach deutschen Produkten. Überdies erhöhe der Handelskonflikt die globale wirtschaftspolitische Unsicherheit.

Laut den IW-Berechnungen würden die ursprünglich geplanten Maßnahmen im Jahr 2026 für die EU eine um 0,3 Prozent geringere Wirtschaftsleistung bedeuten. „Für die Welt als Ganzes beläuft sich der Effekt auf minus 0,4 Prozent.“ Die Kosten der ursprünglich geplanten US-Strafzölle für die deutsche Wirtschaft würden sich in diesem Fall für die Jahre 2025 und 2026 auf etwa 25 Milliarden Euro summieren. (mit dpa)