Überraschende AnkündigungNestlé streicht bekannte Wassermarke aus Sortiment
Köln – Die bekannte Wassermarke Vittel aus dem gleichnamigen französischen Ort könnte bald aus den Supermarkt-Regalen in Deutschland und Österreich verschwinden. Dies berichtet die „Lebensmittelzeitung“ mit Verweis auf einen Unternehmenssprecher des Mutterkonzerns Nestlé.
Demnach plane das Schweizer Unternehmen, die Marke bereits in den kommenden Monaten aus dem Sortiment in Deutschland und Österreich zu nehmen. Hintergrund seien „Premiumisierungsbemühungen“ des Schweizer Konzerns, in dessen Folge auch die Marke Contrex vor dem Aus steht.
Vittel: Nestlé will sich auf Premium-Marken fokussieren
Die Vittel-Produkte sollen dem Bericht zufolge bereits im Sommer aus den Supermärkten verschwinden, eine offizielle Bestätigung steht noch aus. Die Wasseraufbereitung in Vittel gibt es bereits seit 1854. Das Unternehmen füllte 1968 als erste Produktion überhaupt Mineralwasser in Kunststoffflaschen ab.
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Nestlé möchte in Deutschland und Österreich künftig vor allem seine Marken San Pellegrino und Acqua Panna vermarkten. Im vergangenen Herbst hatte Discounter Lidl bereits angekündigt, seinen Vertrag mit Nestlé bezüglich der Lieferung von Vittel-Produkten einzustellen. Laut Unternehmensangaben ist der Absatz in den vergangenen Monaten stark eingebrochen.
Kritik an Produktionsbedingungen von Nestlé in Vittel
Die Entscheidung sei allerdings unabhängig von der Kritik an den Produktionsbedingungen in Vittel, einer kleinen Ortschaft in den Vogesen. Durch die zunehmende Nutzung der dortigen Quelle sinke der Grundwasserpegel im Ort jährlich um 30 Zentimeter. Dies hatte das Unternehmen bereits im Sommer 2020 gegenüber dem „ZDF“ bestätigt.
Vittel aus den deutschen und österreichischen Regalen zu verbannen, sei laut eines Nestlé-Sprechers allerdings losgelöst von der Diskussion um die Wasseraufbereitung entschieden worden. In anderen Ländern soll die Marke zunächst weiter vertrieben werden, Details nannte Nestlé nicht. (shh)