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Bundesweiter SpitzenreiterSchuldenlast der NRW-Kommunen klettert auf 83,4 Milliarden

Lesezeit 2 Minuten
Euro-Banknoten liegen auf einem Tisch.

Rund 1,5 Milliarden Euro mehr Schulden haben NRW-Kommunen im Jahr 2022 gemacht.

Der Haushalt vieler NRW-Kommunen weist eine hohe Verschuldung auf. Schwindelerregend wird es, wenn auch rote Zahlen aus Beteiligungen und Extrahaushalten eingerechnet werden.

Der Gesamtschuldenstand der nordrhein-westfälischen Gemeinden und ihrer Verbände ist bis Jahresende 2022 auf insgesamt 83,4 Milliarden Euro geklettert. Das geht aus einer am Montag in Düsseldorf veröffentlichten Modellrechnung des Statistischen Landesamtes hervor. Im Vergleich zum Jahresbeginn 2022 seien das 1,5 Milliarden oder 1,8 Prozent mehr.

Die Modellrechnung berücksichtige nicht nur die Kernhaushalte der Kommunen, die rund 56 Prozent ausmachen, sondern anteilig auch die Schulden der öffentlichen Unternehmen, an denen sie beteiligt seien sowie Extra-Haushalte, erläuterte IT.NRW.  Demnach hatte Mülheim an der Ruhr mit 11 737 Euro die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller kreisfreien Städte in NRW, gefolgt von Oberhausen (10 040 Euro) und Remscheid (8689 Euro). Die niedrigsten Werte hatten Hamm (3023 Euro), Düsseldorf (3222 Euro) und Bottrop (3324 Euro).

NRW: Bundesweit höchste Gesamtschulden im bevölkerungsreichsten Bundesland

Auf Kreisebene hatten Ende 2022 der Kreis Herford (4896 Euro), die Städteregion Aachen (4876 Euro) und der Rhein-Sieg-Kreis (4635 Euro) die höchste Pro-Kopf-Verschuldung. Die niedrigsten Schulden je Einwohner wiesen die Kreise Olpe (1019 Euro), Coesfeld (1144 Euro) und Gütersloh (1419 Euro) auf.

Mit einer landesdurchschnittlichen Pro-Kopf-Verschuldung von 4612 Euro pro Einwohner liegt NRW hinter dem Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz bundesweit an vierter Stelle, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Der Gesamtschuldenstand sei im bevölkerungsreichsten Bundesland am höchsten, stellte der Bund der Steuerzahlen fest.

Er bemängelte erneut einen fehlenden Plan zum Abbau der Altschulden. „Die Kommunen brauchen eine umfassende Finanzreform, vor allem verlässliche Einnahmequellen gerade in der sich abzeichnenden konjunkturellen Eintrübung“, forderte der Vizevorsitzende des Landesverbands, Eberhard Kanski. „Mehr finanzielle Mittel vom Land und mehr Verantwortung in puncto Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit bei den Kommunen sollten die Stellschrauben sein, an denen gedreht wird.“ (dpa)