Teuerste Jacht der WeltOligarchenschiff „Dilbar“ ist umgezogen
Bremen – Die Jacht „Dilbar“ ist von Hamburg nach Bremen überführt worden. Eignerin ist die Schwester des russischen Oligarchen Alischer Usmanow. Das angeblich teuerste Luxusschiff der Welt – die „Dilbar“ soll 500 Millionen Euro gekostet haben – war im April in Hamburg von den Behörden festgesetzt worden und lag seitdem dort im Hafen.
Wie ein Sprecher des Hauptzollamts Bremen am Donnerstagmorgen bestätigte, kam sie inzwischen in Bremen an. Wo genau ihr Ankerplatz ist, wurde zunächst nicht gesagt. Inzwischen wurde jedoch bekannt, dass das Schiff in Lemwerder liegt. Lemwerder gehört zu Niedersachsen und befindet sich an dem Bremen-Vegesack gegenüber liegenden Weserufer.
Die Jacht verließ Hamburg am Mitwochmorgen, da sie dort einen Platz im Trockendock der Werft Blohm+Voss blockierte. Dort wurde das Schiff Berichten zufolge umgerüstet. Gebaut wurde die „Dilbar“ ebenfalls in Deutschland, und zwar von Lürssen in Bremen. Es handelte sich um eine Maßanfertigung für Usmanow. Nun liegt das Schiff wieder an der Lürssen-Werft vor Anker.
Razzia bei „Dilbar“-Eigner Usmanow
Zeitgleich zur Verlegung des Schiffes wurde bekannt, dass deutsche Behörden das Anwesen Usmanows am Tegernsee durchsucht haben. Rund 250 Polizisten des Bundeskriminalamts (BKA) sowie Ermittler der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und der Staatsanwaltschaft München II führten die Razzia durch. Usmanow soll einen mehrstelligen Millionenbetrag verschoben und gegen die wegen Russlands Angriff auf die Ukraine gegen ihn verhängten EU-Sanktionen verstoßen haben.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar machen Behörden weltweit „Jagd“ auf die Luxusschiffe der Oligarchen. Einigen gelang es, ihre Jachten vor dem Zugriff zu schützen. Beliebt bei den russischen Eignern sind die Seychellen, die Malediven und Dubai. Die Auslieferung des umstrittenen Eigentums müssen die Eigner hier nicht fürchten.
Der wohl bekannteste Oligarch Roman Abramowitsch hatte seine „Eclipse“ und ein weiteres Schiff gerade noch rechtzeitig nach Bodrum überführt. Die Türkei hat sich den Sanktionen des Westens gegen Russland nicht angeschlossen, hier droht also auch keine Auslieferung. (cme, mit dpa)