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Pfeifer & LangenAufstieg von Köln aus an Europas Spitze

Lesezeit 3 Minuten
Pfeifer & Langen feiert 150-jähriges Firmenjubiläum / Mit der Zuckerrübe begann die erfolgreiche Geschichte des Familienunternehmens / Anlässlich des 150jährigen Jubiläums bringt Pfeifer & Langen eine Retro-Sonderedition in den Markt. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/66434 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG"

Mit Zuckerrüben begann vor mehr als 150 Jahren die erfolgreiche Geschichte des Familienunternehmens.

Das Kölner Unternehmen Pfeifer & Langen hat den Würfel-, und Kandiszucker erfunden, inzwischen gibt es sogar Wurst. Die Geschichte einer Marke.

Schon das Logo ist eine Reminiszenz an den Unternehmensstandort Köln. Das charakteristische „Pfeifer & Langen“-Logo mit seinen beiden Zuckerhüten in Anlehnung an die beiden Türme des Doms ist seit mehr als 150 Jahren das Symbol für Zucker in der Region und mittlerweile weit darüber hinaus.

Das Kölner Familienunternehmen, unter dessen Holding-Dach neben dem Zuckersegment mittlerweile auch Intersnack mit Marken wie Funny Frisch oder Ültje firmieren und zu dem seit Kurzem auch der Wurstproduzent Rügenwalder Mühle gehört, hat seine Anfänge in der Zuckerproduktion.

Pfeifer & Langen: 1,8 Milliarden Euro Umsatz

Heute ist Pfeifer & Langen einer der größten Zuckerhersteller in Europa. Mit rund 2600 Beschäftigten erwirtschaftete das Traditionsunternehmen im vergangenen Jahr rund 1, 8 Milliarden Euro Umsatz und verarbeitete dabei 2,1 Millionen Tonnen Rüben.

Pfeifer & Langen wurde 1870 von den Kölner Industriellen Emil Pfeifer, Eugen Langen und Valentin Pfeifer gegründet. Emil Pfeifer hatte schon in Köln Zucker produziert, bevor sein Sohn, der Landwirt Valentin Pfeifer, 1866 nach Elsdorf im Rhein-Erft-Kreis kam. Valentin Pfeifer begann dort neue Rübenarten zu züchten, die sich besonders gut für die Zuckerproduktion eigneten.

Pfeifer & Langen feiert 150-jähriges Firmenjubiläum.

Die Zuckerfabrik vor rund hundert Jahren.

1870 kam der Ingenieur Eugen Langen hinzu, der auch an der Erfindung des Ottomotors und der Entwicklung der Wuppertaler Schwebebahn beteiligt war. Die erste Zuckerfabrik entstand schließlich im Süden von Elsdorf. Später kamen Werke in Euskirchen, Wevelinghoven und Dormagen hinzu. Im rheinischen Raum mit fruchtbaren Böden wachse die Zuckerrübe besonders gut, heißt es vom Unternehmen.

Pfeifer & Langen: Patent für Zucker in Würfelform

Eine der ersten Innovationen war das Langen'schen Würfelverfahren, nach dem 1872 erstmals Zucker in Würfelform produziert und gehandelt wurde. Für die Erfindung erhält Eugen Langen ein Jahr später ein preußisches Patent. Einige Jahre später wurde die Hauptverwaltung nach Köln verlegt, wo Pfeifer & Langen bis heute auf der Aachener Straße 1042 seinen Sitz hat.

1926 werden die Marke „Kölner Zucker“ sowie das Logo aus zwei gestreiften Zuckerhüten, die an die Türme des Kölner Doms erinnern, markenrechtlich eingetragen. Zwei Jahre später stellt die Firma erstmalig Kandis her. 1965 revolutionierte das Unternehmen schließlich mit einem neuen Produkt die Herstellung von Marmelade und Gelee auch am heimischen Herd. Der neue Gelierzucker erleichterte den Hausfrauen die Arbeit.

Ab den 70er-Jahren expandierte Pfeifer & Langen: unter anderem in Appeldorn am Niederrhein, nach der Wende in den neuen Bundesländern im sachsen-anhaltinischen Könnern. Später folgte der Schritt über die bundesdeutschen Grenzen hinaus.

Heute ist das Familienunternehmen an sechs Produktions- und Veredelungsstandorten in Deutschland und weiteren 13 Standorten in Europa in Frankreich, Polen, der Ukraine, Bulgarien, Griechenland, Italien, Rumänien, Slowenien, Tschechien und Ungarn vertreten.

Das Produktsortiment für die Verbraucher füllt mittlerweile mehrere Regale im Lebensmittelhandel. Es reicht von Kristallzucker unterschiedlichster Körnungen über flüssige Zucker, Puderzucker, Karamellzuckersirupe, Kandisfarine, Bio-Zucker, Gelierzucker, Kulöre, Fondants, aromatisierte Zucker bis hin zu vielen weiteren funktionalen Zuckern. Weitere wesentliche Umsatzbringer sind die Produktion für die Lebensmittelindustrie sowie Futtermittel aus Zuckerrüben.

Kölner Unternehmen will 2040 klimaneutral sein

Der Trend, sich bewusster und damit auch zuckerärmer zu ernähren, scheint bislang keine Spuren in den Bilanzen des Unternehmens hinterlassen zu haben. „Es kommt dabei auf einen bewussten Umgang mit Zucker an. Das war vor 150 Jahren so und hat Bestand“, sagt Geschäftsführer Uwe Schöneberg. Daher glaube man fest an die Zukunft von Zucker und den Heimatmarkt in Europa.

Mit Blick auf die Klimabilanz betont das Traditionsunternehmen, dass die regionale Ausrichtung nachhaltig sei, weil lange Transportwege reduziert würden. Investitionen in die Energietransformation, Digitalisierung und Automatisierung der Produktion sollen den Co2- Fußabdruck reduzieren helfen. Bis 2025 soll eine Halbierung der CO2-Emissionen der Werke gegenüber 2019 erzielt werden. Bis spätestens 2040 strebt das Unternehmen die klimaneutrale Zuckerproduktion in allen Werken Europas an.