Viele Kommunen unterstützen den Photovoltaik-Ausbau mit Geld. Mancherorts sind die Fördertöpfe für dieses Jahr schon ausgeschöpft.
Von Dächern und BalkonenNRW-Städte fördern Solarstrom – Gelder oft schon ausgeschöpft
Viele Städte unterstützen die Wende zu erneuerbaren Energien mit eigenen Förderprogrammen. Die Nachfrage ist groß. In Aachen etwa ist der städtische Topf für die Solarförderung dieses Jahr absehbar ausgeschöpft. Nach Angaben des Städtetags NRW haben unter anderem Dortmund, Düsseldorf, Münster, Essen, Bonn, Witten und Castrop-Rauxel eine städtische Klimaschutzförderung im Programm.
Nach Angaben des Landesverbands Erneuerbare Energien (LEE) NRW sind die meisten Solaranlagen zur Energiegewinnung in Nordrhein-Westfalen private Anlagen. „Das Gros spielt sich auf Dächern ab“, sagte ein Sprecher. Im dicht besiedelten Bundesland fehle es an genehmigten Freiflächen für große, gewerbliche Solarkraftwerke
1,6 Millionen Euro fördern etwa 1200 Solarstromanlagen
In Aachen werden wegen der großen Nachfrage ab dem 15. August für dieses Jahr keine neuen Förderanträge mehr angenommen. Mit 1,6 Millionen Euro werden etwa 1200 Solarstromanlagen gefördert. „Das Interesse von Gewerbebetrieben und Bürgerschaft an der Solarstromerzeugung wächst seit Jahren konstant und mit wachsender Dynamik“, erklärte die Stadt. Im bisherigen Rekordjahr 2022 seien mehr als tausend Solaranlagen ans Stromnetz gegangen.
Auch andere NRW-Kommunen fördern die Nutzung 200.000 Euro für dieses und die nächsten beiden Jahre. In Essen sind seit dem 1. März rund 2,4 Millionen Euro für Solarförderung reserviert. Davon steht nach Angaben der Stadt aktuell noch eine Million Euro zur Verfügung. Auch im kommenden Jahr ist eine Förderung geplant. Castrop-Rauxel im Kreis Recklinghausen hat jährlich 50 000 Euro vorgesehen: 2021 entstanden 59 und 2022 weitere 61 neue Photovoltaik-Anlagen.
Stadt Bonn verzeichnete 1900 Anträge für verschiedene Förderbereiche
Die Stadt Witten hat für ihre im Juni 2023 beschlossene Balkon-PV-Förderung mehr als 100 Anträge vorliegen, die aktuell geprüft werden. „Ob der Fördertopf bereits ausgeschöpft ist, können wir daher derzeit nicht sagen“, sagte ein Sprecher. Bei den Dach-PV-Anlagen gebe es noch Fördermittel. Die Stadt geht davon aus, dass alle Fördermittel bis zum Jahresende verwendet werden.
In der Stadt Bonn, die bis 2035 klimaneutral werden möchte, gingen in diesem Jahr bislang mehr als 1900 Anträge für verschiedene Förderbereiche ein. Über 80 Prozent betreffen Stecker-Solargeräte.
Unkomplizierte Solaranlagen für Balkone immer beliebter
Laut Landesverband Erneuerbare Energien werden diese unkompliziert anzubringenden Solaranlagen für Balkone immer beliebter. Das könne auch ein Einstieg für eine größere private Photovoltaik-Anlage sein. Lieferengpässe bei Solarmodulen, die den Ausbau der Sonnenenergie bremsten, gibt es offenbar nicht mehr. „Das Nadelöhr sind eher die Handwerker“, sagte ein Sprecher des LEE NRW. Deren Verfügbarkeit sei von Region zu Region verschieden.
Fachleute meinen, dass der Trend zu Solaranlagen andauert: Speichertechnologien würden günstiger. Und es gebe mehr Nutzungsmöglichkeiten wie das Laden von Elektrofahrzeugen. (dpa)